«Sprecher nimmt Berset Weinglas weg», titelte Blick am Donnerstag den Artikel über die diesjährige Bundesratsreise. Im Video sieht man, wie Vizekanzler André Simonazzi (54) dem Gesundheitsminister Alain Berset (50) ein Glas mit Weisswein entreisst, das dieser in der Hand hält.
Die Geschichte stiess bei den Blick-Usern auf grosses Interesse – auch bei Alain Berset. In einer Instagram-Story, die der Gesundheitsminister über die Bundesratsreise nach Schaffhausen postete, nahm er Bezug auf den Artikel und den Eindruck, den dieser erwecken könnte.
Berset lacht auf Instagram
Er machte einen Screenshot des Artikels und schrieb amüsiert «... et en plus je passe pour un alcoolique» darunter. Auf gut Deutsch: «Und schon gelte ich als Alkoliker». Garniert mit Tränen lachenden Emojis und einem Meme, das einen bechernden Mann zeigt.
Berset postet immer wieder Bilder und Videos auf Instagram. Er ist von allen Bundesrätinnen und Bundesräten am aktivsten auf Social Media – und zumindest seinen Instagram-Feed füllt er selbst.
Immerhin kann Berset über die Wirkung, die der Zwischenfall hatte, lachen. Dabei hat die Intervention von Simonazzi einen ernsten Hintergrund: Denn Simonazzi machte sich nicht etwa Sorgen, dass der Gesundheitsminister zu tief ins Glas schauen könnte – sondern was im Glas drin ist.
Die Frau verschwand in der Menge
Das Weinglas wurde Berset beim traditionellen Apéro mit der Bevölkerung in der Altstadt von Schaffhausen von einer fremden Frau in die Hand gedrückt, die nicht zum Servierpersonal gehörte. Nachdem Berset das Glas angenommen hatte, verschwand sie wieder in der Menge.
«Vielleicht war das als schöne Geste gemeint», so Simonazzi später zu Blick – nur wisse man das eben nicht. Im Privaten würde man in einem Club auch nicht ein Getränk von jemand Unbekannten annehmen. Im Video hört man übrigens deutlich, wie Simonazzi zu Berset ruft: «Wir wissen nicht, von wem das ist.»
Mit der Anwesenheit von Corona-Skeptikern – unter anderem war Mass-voll-Gründer Nicolas A. Rimoldi anwesend – habe die Intervention übrigens nichts zu tun gehabt, so Simonazzi. Schon vor der Pandemie habe man Bundesräte nicht einfach Getränke aus der Hand von Unbekannten trinken lassen. (sf)