Und wieder boostern? Wer nicht an einer Immunschwäche leidet, braucht aus medizinischer Sicht keine zweite Corona-Auffrischungsimpfung. Das finden die Impfkommission (Ekif) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG), welche Piks Nummer vier momentan nicht empfehlen.
Wer will, kann sich aber trotzdem erneut eine Impfung setzen lassen, nur muss diese aber selbst bezahlt werden. Zwar sind Einreisebeschränkungen inzwischen die Ausnahme. So ist aber sichergestellt, dass es beim Reisen keine Schwierigkeiten gibt, falls die letzte Impfung schon sehr lang her ist. Im Normalfall kostet das um die 60 Franken – es gibt aber Ausnahmen.
Nicht alle Kantone sind gleich weit
Weil die vierte Impfung ausserhalb der Zulassung der Heilmittelbehörde Swissmedic erfolgt, handelt es sich um eine sogenannte «Off Label»-Nutzung. Impfwillige müssen im Normalfall nach einem Arztgespräch eine Einverständniserklärung unterschreiben, dass sie die Haftung übernehmen. Und die letzte Impfung muss länger als vier Monate her sein.
Noch sind nicht ganz alle Kantone so weit, die vierte Impfung anzubieten. Blick liefert die Übersicht, wo der zweite Booster zu haben ist – und wie teuer er zu stehen kommt.
Aargau: Ab dem 6. Juli kann sich im Kanton Aargau ein viertes Mal impfen lassen, wer möchte. Erhältlich ist der zweite Booster in den Impfzentren im Kantonsspital Aarau, im Kantonsspital Baden, im Spital Muri und beim Gesundheitszentrum Fricktal in Rheinfelden. Informationen über die Zahlungsmöglichkeiten seien in den nächsten Tagen online verfügbar, teilte der Kanton am Montag mit. Die Spitäler orientierten sich am Richtpreis von 60 Franken.
Appenzell Ausserrhoden: Wer in Appenzell Ausserrhoden den zweiten Booster will, muss den Kanton wechseln: Dieser zählt als Spezialimpfung und wird durch den Kanton St. Gallen abgedeckt. Ab dem 29. Juni gibt es den vierten Piks in den St. Galler Impfzentren Buchs, Rapperswil-Jona, St. Gallen und Wil. Die Kosten belaufen sich auf 60 Franken.
Appenzell Innerrhoden: Appenzell Innerrhoden ist am teuersten: Laut Webseite kostet eine zweite Auffrischimpfung hier 80 Franken und muss direkt vor Ort bezahlt werden. Erhältlich ist sie im Impfzentrum in Appenzell, ab Montag, 27. Juni.
Basel-Landschaft: Für 60 Franken gibt es den zweiten Booster in Baselland ab Freitag 24. Juni. Wie für alle anderen Covid-Impfungen sind die Anlaufstellen die kantonalen Impfzentren und auch weiterhin die ärztlichen Praxen oder Apotheken.
Basel-Stadt: Wie im anderen Basel kann man sich auch in Basel-Stadt für 60 Franken erneut piksen lassen. Seit dem 22. Juni ist dies im Coronaimpfzentrum Basel möglich.
Bern: In Bern ist die vierte Impfung schon seit dem 23. Juni zu haben. Auch hier kostet sie 60 Franken, verabreicht wird sie an insgesamt 23 Impfstellen, darunter dem Impfzentrum am Berner Inselspital, in Thun, Biel, sowie diversen Arztpraxen und Apotheken.
Freiburg: Auch bei den Freiburgern können Impfwillige sich bereits seit dem 15. Juni impfen lassen. Kostenpunkt auch hier 60 Franken aus dem eigenen Sack. Dafür muss man den Ärmel entweder im Impfzentrum Agy, in Granges-Paccot oder im Impfzentrum in Bulle hochkrempeln.
Genf: Auch weiter im Westen gibt es die Impfung schon jetzt zum gleichen Preis. Anlaufstelle ist das Impfzentrum des Genfer Universitätsspitals.
Glarus: Im Kantonsspital Glarus kann, wer möchte, ab kommenden Montag, 27. Juni, für 60 Franken zum zweiten Booster antraben.
Graubünden: Auch im Bündnerland ist der zweite Booster schon erhältlich. Wie teuer die Impfung wird, dürfen die Impforte selbst bestimmen. Der Kanton Graubünden, empfiehlt einen Richtpreis von 40 bis 60 Franken. Pieksen lassen kann man sich im Kantonsspital und einigen Apotheken und Praxen, welche auf der Übersicht mit einem Sternchen gekennzeichnet sind.
Jura: Im Kanton Jura ist noch offen, ob, wann und zu welchem Preis es eine vierte Impfung geben wird. Die Informationen werden auf der Webseite des Kantons folgen, sagt die Sprecherin auf Nachfrage des Blicks.
Luzern: Wer sich in Luzern impfen lassen möchte, muss sich das Wochenende freihalten: Die «Reiseimpfung», wie der zweite Booster dort auch genannt wird, bekommt man zwar seit dem 18. Juni, aber jeweils nur samstags. Je nach Nachfrage könnte dies bald auch am Freitag möglich sein. Die Impfung kostet auch hier wiederum 60 Franken. Anmelden muss man sich per Telefon. Ab Juli gibt es den zweiten Booster auch an den drei Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen des Luzerner Kantonsspitals.
Neuenburg: Impfwillige im Kanton Neuenburg müssen sich gedulden. Einen zweiten Booster gibt es dort nämlich noch nicht, teilt der Kanton auf Anfrage von Blick mit.
Nidwalden: In Arztpraxen und Apotheken gibt es die Impfung in Nidwalden. Auch hier für 60 Franken.
Obwalden: Ab wann in Obwalden wieder geboostert wird, ist noch offen. Darüber werde zum Startzeitpunkt über verschiedene Kanäle informiert, sagt der Sprecher des Kantons auf Anfrage. Kostenpunkt steht allerdings auch hier schon fest: Wieder sind es 60 Franken. Geimpft wird zuerst im kantonalen Impfzentrum, später seien weitere Impfstellen denkbar.
St. Gallen: In St. Gallen kann man sich ab Mittwoch, 29. Juni ein viertes Mal in den Zentren St. Gallen, Buchs, Rapperswil-Jona und Wil impfen lassen. Unter 18-Jährige brauchen eine Einverständniserklärung der Eltern, die Kosten belaufen sich auf 60 Franken.
Schaffhausen: Ausnahmen bei den Kosten gibt es auch in Schaffhausen nicht: 60 Franken für Piks Nummer vier. Ab dem 4. Juli ist er im kantonalen Impfzentrum in Schaffhausen verfügbar. Bis dann will der Kanton auch detaillierte Angaben und eine Webseite mit allen Informationen im Überblick folgen lassen.
Schwyz: Im Kanton Schwyz ist der Reise-Booster per 28. Juni erhältlich, erhältlich ist er in den drei Spitälern Schwyz, Lachen und Einsiedeln. Die 60 Franken Selbstkosten müssen direkt vor Ort bezahlt werden.
Solothurn: Solothurner fahren am billigsten – mit Abstand. Als bislang einziger Kanton übernimmt Solothurn nämlich die Kosten für die zweite Auffrischimpfung, obwohl sie nicht empfohlen ist. Allerdings steht das Angebot am kantonalen Impfzentrum nur Personen mit Wohnsitz in Solothurn offen, kontrolliert wird mittels Krankenkassenkarte.
Tessin: Die Tessiner weichen von den üblichen 60 Franken ab: Booster Nummer zwei kostet im Süden nur 50 Franken. Allerdings ist hier eine ärztliche Verschreibung nötig, beziehungsweise das Ausfüllen eines entsprechenden Formulars. Verabreicht wird sie im kantonalen Impfzentrum.
Thurgau: Thurgauerinnen und Thurgauer müssen sich gedulden. Laut Webseite ist das Angebot eines Reiseboosters noch in Abklärung. Sobald das Angebot bereitstehe, werde man weiter informieren.
Uri: Seit dem 20. Juni wird der zweite Booster am Kantonsspital Uri verabreicht, wie überall richtet sich das Angebot explizit an Reisende. Sie kostet 60 Franken und muss direkt vor Ort verabreicht werden.
Waadt: «Ungefährlich aber unnütz» schreibt die Waadt kurz angebunden in Sachen vierter Impfung. Wer will, erhält sie in den Impfzentren des Kantons sowie in den impfenden Apotheken aber doch. Sie kostet in der Waadt die üblichen 60 Franken. Während die meisten Kantone den Booster Nummer zwei ab 12 Jahren vergeben, muss man in der Waadt mindestens 16 Jahre alt sein.
Wallis: Im Wallis ist der zweite Booster nur in den Impfzentren des Kantons in Collombey, Sitten und Visp erhältlich – aus organisatorischen Gründen, wie es beim Kanton heisst. Die Walliser verlangen die üblichen 60 Franken.
Zürich: Im Kanton Zürich ist eine zweite Auffrischimpfung für nicht-medizinische Zwecke wie eine Reise ab dem 4. Juli erhältlich. Im Impfzentrum am Hirschengraben in der Stadt Zürich sowie im Impfzentrum Winterthur kann man sich gegen 60 Franken boostern lassen. Auch Apotheken und Arztpraxen werden sie durchführen – dort können die Preise aber unter Umständen höher sein.
Zug: In Zug ist der zweite Booster nur nach einer obligatorischen Voranmeldung zu haben. Die Reiseimpfung ist ab 12 Jahren am Impfzentrum in Baar zu haben, und kostet die üblichen 60 Franken.