Fast jeden Donnerstagabend ist die Stadt Bern zurzeit im Ausnahmezustand. Wegen der regelmässigen Demos von Massnahmenkritikern ist jeweils ein grosses Polizeiaufgebot nötig. Häufig eskalieren die Kundgebungen auch.
Für Unbeteiligte ist das eine unangenehme Situation und für die Berner Läden heisst das, dass die Kundschaft weg bleibt. So manche Berner Lädeli verzichten nun lieber auf den Abendverkauf.
Loeb 20 Prozent im Minus
Zum Beispiel das Warenhaus Loeb: «Wir verlieren in den Abendstunden bis 20 Prozent im Vergleich zu Donnerstagen ohne Demonstrationen» sagt Firmenchef Ronald Christen zu den Zeitungen der Tamedia.
Die ständigen Demos haben auch Auswirkung auf die kleineren Läden – oft findet die Kundschaft wegen der Polizeisperren selbst den Weg kaum. In der unteren Altstadt verzichten nun eine Reihe Läden ganz auf den Abendverkauf, der nach der Pandemie eigentlich gerade wieder hätte anlaufen sollen. «Auswärtige Kunden sprechen mich andauernd auf die Problematik an», klagt etwa Peter von Gunten, Filialleiter des Schmuckgeschäfts Bucherer.
Kampagne soll es richten
Die Lädelibesitzer versuchen nun zu retten, was zu retten ist. Gemeinsam mit dem Berner Gastroverband hat die Innenstadtvereinigung eine Kampagne lanciert – in der Hoffnung, damit die Kundschaft zurückzuholen. Motto: «Haltung zeigen».
Die Stadt hat unterdessen einen Schritt auf die Demonstranten zugemacht: Die nächste Kundgebung vom kommenden Samstag ist bewilligt. Ob es am Donnerstag trotzdem wieder zu einem unbewilligten Aufmarsch kommen wird, ist offen. Klar ist: Das Polizeiaufgebot steht bereit. (gbl)