Die Schweiz hat eine der tiefsten Impfquoten Europas. Das bereitet dem Bundesrat insbesondere im Hinblick auf die kälteren Wintermonate grosse Sorgen. Um eine fünfte Corona-Welle zu verhindern, plant er eine 150 Millionen Franken teure Impfoffensive. Das sind die wichtigsten Punkte:
1. 50-Franken-Gutscheine
Der Bundesrat hofft bei seiner Impfoffensive auf die Unterstützung der Bevölkerung. Wer einen Freund, eine Nachbarin oder einen Arbeitskollegen vom Nutzen der Impfung überzeugt, soll belohnt werden – und zwar mit einem 50-Franken-Gutschein! Konkret soll jede geimpfte Person künftig angeben können, wer für ihren Impfentscheid wichtig war. Diese Person soll vom Kanton als Belohnung einen Gutschein über 50 Franken per Post erhalten. Die Kantone entscheiden, wo der Gutschein eingelöst werden kann – zum Beispiel im Kino oder in einem Restaurant.
2. 170 neue Impfmobile
Der Bundesrat will die Impfdosen direkt zu den Menschen bringen – auf den Dorfplatz, vors Einkaufszentrum oder auf den Fussballplatz. Die Hürde für eine Impfung soll so möglichst tief liegen. Zu den bereits bestehenden 50 Impfbussen sollen zusätzlich rund 170 Busse und andere mobile Einheiten während mehrerer Wochen in der Schweiz unterwegs sein.
3. 1700 Impf-Beraterinnen
Viele Menschen sind unsicher, ob sie sich impfen lassen wollen. Der Bundesrat setzt deshalb auf Impf-Beraterinnen und -Berater. Sie sollen gezielt auf die noch nicht Geimpften zugehen und mit ihnen das Gespräch suchen. Schweizweit plant der Bund einen mehrwöchigen Einsatz von rund 1700 Beraterinnen und Beratern. Die Gespräche mit den Ungeimpften sollen per Telefon, persönlich vor Ort oder über die sozialen Medien stattfinden.
4. Nationale Impfwoche
Gemeinsam mit den Kantonen will der Bund eine Impfwoche durchführen. Mit diversen Veranstaltungen, die von Kantonen, Gemeinden oder Sportvereinen organisiert werden, sollen Zögernde von der Impfung überzeugt werden.
Die Kantone können sich bis am Mittwoch zu den Vorschlägen des Bundesrates äussern. Definitiv über die Impfoffensive entscheiden wird die Regierung am 13. Oktober. (til)