Das Sparziel für den kommenden Winter gilt von Oktober 2024 bis März 2025, wie die Landesregierung am Mittwoch mitteilte. Die Zielvorgabe von 15 Prozent im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der fünfjährigen Referenzperiode entspricht derjenigen der EU-Mitgliedstaaten.
Grund für das Handeln ist die nach wie vor angespannte Gasversorgungslage in Europa aufgrund der geopolitischen Spannungen, beispielsweise wegen des Ukraine-Kriegs. «Die Schweiz ist vollständig von Gasimporten abhängig und wäre von einer Knappheit in Europa direkt betroffen», schrieb der Bundesrat.
Die Schweiz hatte in den vergangenen zwei Wintern ihr freiwilliges Gassparziel übertroffen. Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch von 2017 bis 2022 wurde in der Schweiz zwischen 22 und 23 Prozent weniger Gas verbraucht. In absoluten Zahlen entspricht dies einer Einsparung von 5,4 Terawattstunden.
Pläne für Mangellage
In der Schweiz werden rund drei Viertel des jährlichen Gasverbrauchs im Winterhalbjahr für das Heizen von Gebäuden verwendet. Das Sparziel soll laut dem Bundesrat deshalb insbesondere in Haushalten, der Industrie, bei Dienstleistungen und in der Verwaltung erreicht werden.
Der Bund beobachte die Energielage und den Gasverbrauch laufend und könne der Regierung bei Bedarf entsprechende Massnahmen vorschlagen, hielt der Bundesrat fest. Beispielsweise könnte er bei einer drohenden Mangellage empfehlen, Zweistoffanlagen von Gas auf Öl umzuschalten.