Die «Tschugger» ermitteln wieder! Am gestrigen Sonntagabend feierte die dritte Staffel der Walliser Kult-Serie Premiere. Kommissar Johannes «Bax» Schmidhalter, gespielt von Schauspieler und Regisseur David Constantin (39), hat dem Wallis vorerst abgeschworen und lebt in Bern. Und dort hatten die Macher offenbar einige Schwierigkeiten mit der Orientierung.
Achtung Spoiler: Am Ende der ersten Folge wird Bundespolizistin Anette Brotz (Anna Rossinelli, 36) mit einem Giftpfeil ermordet und fällt daraufhin von der Untertorbrücke ins Wasser. Während der zweiten Folge wird ihre Leiche beim Schwellenmätteli gefunden. Bern-Kenner wissen: Die Leiche muss also gegen den Strom geschwommen sein!
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Zürcher Kirche in Bern
Dass man sich in Bern nicht so auszukennen scheint, zeigt eine zweite Szene. Dem Zuschauer wird mit einer Totale der Schweizer Hauptstadt vorgegaukelt, noch immer in der Stadt an der Aare zu sein. In der nächsten Szene, in der die Protagonisten ein Therapiezentrum verlassen, ist aber im Hintergrund der Turm der St.-Franziskus-Kirche in Zürich-Wollishofen zu sehen. Bern liegt also neu in Zürich.
Sophie Toth, Produzentin der Walliser Krimi-Komödie, freut sich über die aufmerksamen Zuschauer und erklärt: «In der fiktionalen Erzählung müssen zwischendurch visuelle und logistische Kompromisse eingegangen werden – das ist auch bei der Szene im Schwellenmätteli der Fall.» Es sei ihr bewusst, dass eine Leiche nicht gegen den Strom schwimmen könne, «dennoch war es uns sehr wichtig, im Schwellenmätteli drehen zu können, um im Hintergrund das imposante Stadtpanorama von Bern zeigen zu können.»
Erfolgreicher Start der dritten Staffel
Bei der Zürcher Kirche in Bern wurde auf Effizienz geachtet, so Toth weiter. «Filmproduktionen arbeiten häufig unter hohem Zeitdruck, sodass wir unter anderem stets versuchen, während der Dreharbeiten möglichst wenig Location-Wechsel zu machen, um Zeit und Kosten zu sparen. So mussten wir das Therapiezentrum mit einer anderen Location in Zürich zusammenlegen.»
Trotz der Fehler feierte die dritte Staffel von «Tschugger» einen gelungenen Start. Die Nachfrage nach den Folgen war auf der Streamingplattform der SRG, «Play Suisse» so gross, dass das System teilweise nicht zu erreichen war. «Niemand konnte wissen, dass alle ‹Tschugger› schauen wollen», witzelte ein User auf der Plattform X. SRF klärt derzeit ab, was die genaue Ursache hinter der Panne war.
Auch im linearen Fernsehen wurde fleissig eingeschaltet: Bis zu 459'000 Personen schalteten gemäss den provisorischen Quoten die Folgen von «Tschugger» ein – das entspricht einem beachtlichen Marktanteil von 27,1 Prozent.
Die nächsten zwei Folgen der dritten «Tschugger»-Staffel laufen am Sonntagabend (21.45 Uhr) auf SRF 1.