Fangen wir mit dem Negativen an, dann ist das aus dem Weg: An den Haaren herbeigezogener und verworrener könnte eine Geschichte nun wirklich nicht sein.
So, Negatives erledigt. Denn den heutigen Wiener «Tatort» «Dein Verlust» sieht man trotz der hanebüchenen Geschichte gern. Und das liegt natürlich, wie im Wiener Fall fast immer, an Adele Neuhauser als Bibi Fellner und an Harald Krassnitzer als Moritz Eisner. Man hat die beiden einfach gern – samt Wiener Schmäh.
Eisner hat Geburtstag. Und kommt auf der Feier mit Familie und Freunden der Bibi gefährlich nahe – und man denkt als Zuschauer schon: Neeeein! Denn wenn in letzter Zeit Kommissare miteinander angebandelt haben, bedeutete dies in der Regel den sicheren Tod des einen. Aber Krassnitzer ist zum Glück noch nicht auf dem «Tatort»-Absprung.
Zum Schluss hält nur noch die Bibi zum Eisner
Das Fortleben seiner Figur Eisner steht trotzdem auf der Kippe: Nach seinem Geburtstag erinnert er sich an nichts. Weder an Bibi noch an den Abend im Generellen, noch, dass er, nachdem er auf dem Sofa eingeschlafen ist, wieder aufgewacht sein soll. Um dann noch in einen Club zu gehen und dort einen Mann umzubringen. Gut sichtbar auf der Überwachungskamera. Seine DNA ist auch am Tatort. Und schliesslich liegt sogar die Tatwaffe vor seinem Haus im Müll.
Auch wenn der Polizeidirektor so lange als möglich versucht, Eisner den Rücken freizuhalten: Zum Schluss ist es nur noch die Bibi, die zu Eisner hält – und deshalb schaut man diese Folge auch so gern: weil es um Freundschaft geht, darum, auch in miesesten Zeiten zueinanderzuhalten und füreinander da zu sein.
«Tatort»: «Dein Verlust», 20.05 Uhr, SRF 1
Wertung: Dreieinhalb von fünf