Ruedi Josuran (64), der einfühlsame Moderator der Sendung «Fenster zum Sonntag», ist diese Woche auf ein Zitat gestossen, das ihn nachdenklich machte. Er hat es schliesslich selber auf Facebook gepostet. «Vergiss niemals: Du bist liebenswert und wertvoll, auch wenn du nicht funktionierst», lautet es.
Lange hat er darüber sinniert. «Wie wahr, wenn man es selbst durchlebt – und wie anspruchsvoll in der praktischen Umsetzung», kommentierte er den Gedanken schliesslich mit einem Anflug von Bitterkeit.
Josuran befindet sich seit Wochen im idyllischen Weggis LU in einer Reha. Vor drei Wochen musste ihm die rechte Niere entfernt werden, die von Krebs befallen war. Ende 2019 waren auch Tumore in der linken Niere gefunden worden. Diese konnten aber entfernt werden. Im Moment ist er krebsfrei. Therapien stehen auf der Tagesordnung, Spaziergänge. Und den Kopf lüften. Auch das ist wichtig.
Lange Krankenakte
Darf man sein Schicksal in den Fokus rücken, wenn in der Ukraine viele Menschen sterben? Sich selber daran erinnern, dass man wertvoll bleibt, wenn nichts mehr geht? Josuran hadert. Er hat sich nie so wichtig genommen im Leben. Vieles hat er schon ertragen – ohne ein Wort der Klage. Jahrelang litt er an schweren Depressionen, 2009 überlebte er auch noch einen schweren Herzinfarkt. Seine Krankenakte ist lange.
Aber er hat auch immer wieder anderen geholfen, sich einzugestehen, wie wichtig sie sind. Er hielt Vorträge zum Thema «Depressionen» und begann, erfolgreich Bücher zu schreiben. Seine Erkenntnis: Krisen gehören zum Leben. Wer dauernd die heile Welt zelebriere, sei ihm suspekt. Eltern, die vorgaukeln, dass in der Familie alles perfekt laufe, seien ihm unheimlich. «Das gibt es nicht.»
Aufmunterung auf der Strasse
Vor ein paar Tagen hat Josuran Weggis verlassen, um in Luzern einen Stadtbummel zu machen. «Einige Leute haben mich spontan auf der Strasse angesprochen, das hat mich riesig gefreut», sagt er. «Offenbar hat man mich nicht vergessen. Das tut mir in diesen Tagen gut.»
In seiner TV-Sendung «Fenster zum Sonntag» zeigt der Moderator mit katholischen Wurzeln immer wieder kranke Leute, die dank Gott zu neuer Kraft finden. «Ich glaube schon, dass der Glaube mir auch hilft», sagt er vorsichtig. Aber den Umkehrschluss lässt er nicht zu. «Ich wehre mich dagegen, dass man nur viel beten muss, um gesund zu werden. Das ist mir zu einfach.» Und nach dem Tod – geht es irgendwie weiter? Josuran überlegt. «Ich glaube schon, dass wir unseren Liebsten später wieder begegnen.»
Bald endet seine Kur. «Ich hatte wochenlang keinen Appetit, habe auch Gewicht verloren», sagt er. «Aber jetzt geht es in kleinen Schritten aufwärts.» Er habe auch einfach eine Auszeit gebraucht, um seine Gedanken zu sammeln. Nach kurzem Nachdenken sagt er: «Ich möchte bald wieder vor der Kamera stehen. Ein paar Sendungen will ich schon noch moderieren.»
Und es dürfen gerne noch viele mehr werden. Denn einen wie ihn braucht die TV-Welt. Einen Moderator, der liebenswert und wertvoll ist.
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