SRF-Weihnachtsspecial mit Walter Andreas Müller
«WAM ist einer von uns»

Im Gespräch zum SRF-Weihnachtsspecial mit Nicole Berchtold äussert sich der Volksschauspieler Walter Andreas Müller erstmals ausführlich zum Tod seiner leiblichen Mutter. Er spricht über seinen Lebenspartner und verrät, weshalb er bis heute an Lampenfieber leidet.
Publiziert: 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 00:32 Uhr
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Walter Andreas Müller und Nicole Berchtold beim Gespräch für das SRF-Weihnachtsspecial im Erdhaus des Schauspielers im Zürcher Oberland.
Foto: SRF

Auf einen Blick

  • SRF widmet Walter Andreas Müller vier Stunden Sendezeit am 25. Dezember
  • WAM spricht erstmals ausführlich über den Tod seiner leiblichen Mutter
  • Müller ist seit 37 Jahren mit seinem Partner zusammen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Nicht weniger als vier Stunden Sendezeit widmet SRF dem Schauspieler Walter Andreas Müller alias WAM (79) am 25. Dezember (ab 15.10 Uhr, SRF 1). Nebst vielen Reprisen aus seiner langen Karriere sticht der stündige Gesprächsteil mit Moderatorin Nicole Berchtold (46) heraus, aufgenommen im weihnächtlichen Setting in seinem Erdhaus im Zürcher Oberland. Darin äussert sich Müller auch erstmals ausführlich zum Tod seiner leiblichen Mutter.

«Als ich vier war, hatte sie einen epileptischen Anfall. Dieser Moment hat sich bei mir eingebrannt. Das war an der Mutschellenstrasse in Wollishofen, vis-à-vis der Migros, die es noch heute gibt. Ich sah, dass meine Mutter zuckend am Boden lag und rannte zur Nachbarin, um Hilfe zu holen. Schliesslich kam die Ambulanz. Das war das letzte Mal, dass ich meine Mutter lebend gesehen habe.»

«Sie machte aus mir, was ich heute bin»

Sie lag dann noch ein Jahr im Spital und wurde künstlich beatmet. Und Müller durfte sie wegen der Ansteckungsgefahr nicht besuchen, weil sie auch an Kinderlähmung erkrankt war. «Als sie mit 34 starb, war ich verloren. Meine Grossmutter versuchte mich zu erziehen, doch das war schwierig, weil mein Vater mir alles erlaubte. Zum Glück heiratete er wieder, als ich elf war.» Müller akzeptierte seine Stiefmutter rasch. Sie nahm ihn mit in den «Rigoletto» am Zürcher Opernhaus. «Das war meine künstlerische Erweckung. Sie machte das aus mir, was ich heute bin.»

Bis zu ihrem Tod vor vier Jahren war die Stiefmutter jeweils bei den Weihnachtsfeiern im Erdhaus dabei, mit Müller und seinem Partner. «Er lebt mittlerweile in einem Gesundheitszentrum, weil die Pflege hier nicht mehr zu bewältigen war», sagt Müller. Sein Partner erlitt vor Jahren einen Schlaganfall. «Viele rieten mir, einen neuen Partner zu suchen. Doch das geht nicht. Ich kann nicht 37 Jahre ausradieren. Und er ist ja noch da und braucht meine Hilfe. Verkaufen möchte ich das Haus auch nicht. Es ist mein Refugium und hat etwas Embryonales. Hier fühle ich mich geborgen.»

«Er ist einer von uns»

Nicole Berchtold schwärmt gegenüber Blick von der Stimmung bei den Dreharbeiten. «Wir waren einen ganzen Tag dort. WAM ist ein überaus herzlicher Mensch und sehr offen», so Berchtold. Auf die Frage, was ihn derart beliebt macht, dass ihn das ganze Land schlicht WAM nennt, meint sie. «Er ist unglaublich vielseitig und wandelbar, Theater, Parodien, Fernsehen und Radio. Und er begleitet uns seit Generationen als Globi. Das Kürzel WAM ist auch nicht einfach eine Abkürzung, sondern sehr lieb gemeint, fast ein Kosename. Er ist einer von uns.»

Wer nun aber denkt, Müller strotze nach all seinen Erfolgen vor Selbstvertrauen, täuscht sich. «Am 31. Dezember trete ich in Baden an einer Silvester-Gala auf und werde auch dort wieder Lampenfieber haben», sagt Müller. «Im Grunde bin ich immer noch der kleine Bub, das Einzelkind, das sich beweisen muss. Diesen Beweis zu erbringen, hat mich ein Leben lang beschäftigt. Ich kann vieles, doch nichts richtig. Aber offenbar kam ich an. Ich habe mich immer bemüht, ein gutes Leben zu führen und möglichst niemanden zu verletzen. Ich war ungerecht. Aber ich versuchte, der Gerechtigkeit gerecht zu werden.»

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