«Neumatt»-Schauspielerin Sophie Hutter ist auf Netflix bald in 190 Ländern zu sehen
Von Solothurn in die weite Welt hinaus

Aufgewachsen in Küttigkofen im solothurnischen Bucheggberg, ist die Schauspielerin Sophie Hutter dank der SRF-Serie «Neumatt» über den Streamingdienst Netflix bald in 190 Ländern und 30 Sprachen zu sehen.
Publiziert: 17.04.2022 um 22:07 Uhr
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Die Solothurner Schauspielerin Sophie Hutter, aufgenommen während einer Drehpause der SRF-Serie «Neumatt» Anfang April in Uster.
Foto: www.kellenbergerkaminski.ch
Jean-Claude Galli

Sophie Hutter (32) war die Entdeckung der ersten Staffel der SRF-Serie «Neumatt», die letzten Herbst überraschend zum Quotenhit wurde. Nun verkörpert die gebürtige Solothurnerin auch in Staffel 2 die Schwester des Wirtschaftsberaters Michi Wyss, der notgedrungen den elterlichen Bauernhof übernehmen muss. Die Dreharbeiten laufen bis im Juli, die Ausstrahlung folgt Anfang 2023.

Übermässigen Druck, den regelmässigen Zuspruch von 530'000 Zuschauerinnen und Zuschauern zu bestätigen, spürt Hutter nicht. «Eher eine grosse Freude darüber, dass sich so viele Leute für die Geschichte interessiert haben. Das ist ein guter Boden, um weiterzuerzählen und tiefer in die Figuren und ihre Schicksale einzutauchen», erzählt sie beim Setbesuch von SonntagsBlick in Uster ZH.

Nicht nur das SRF-Publikum liess sich vom Stadt-Land-Drama begeistern, auch Netflix biss an und erwarb die Auslandsrechte. Noch diesen Frühling läuft «Neumatt» über den Streamingdienst in 190 Ländern und 30 Sprachen an – als erste Schweizer Serie in solchen Dimensionen. «Ich kann das noch gar nicht fassen. ‹Weltweit› ist wirklich ein eindrucksvolles Wort», sagt Hutter.

Schauspielerei als Eintrittsticket in eine Fantasiewelt

Schon früh fixiert war dagegen ihr Berufswunsch. In der zweiten Klasse sah Hutter die Verfilmung von «Die unendliche Geschichte» und war überzeugt, dass es eine solche Fantasiewelt tatsächlich gebe und sie als Schauspielerin dort Zutritt erhalten würde. Zudem lag das Faible für die Kultur in der Familie: Ihr Grossvater war der berühmte Bildhauer Schang Hutter (1934–2021) und auch ihre Mutter Lisa ist eine bekannte Künstlerin.

Zwar musste Hutter zuerst die Kantonsschule abschliessen. «Aber es war immer klar: Ich durfte meinen eigenen Weg gehen.» Dieser führte über erste Erfahrungen im Jugendklub des Theaters Biel/Solothurn und die Ausbildung an der Zürcher Hochschule der Künste nach Berlin. Erstmals mehr ins Rampenlicht trat sie 2013 im Film «Am Hang» von Markus Imboden (66) an der Seite von Grössen wie Martina Gedeck (60) und Henry Hübchen (75). Und noch dieses Jahr ist die Premiere des bereits abgedrehten Werks «Sisi und ich» über die österreichische Kaiserin nach einem Drehbuch des Schweizer Bestsellerautors Christian Kracht (55) geplant.

Mit Hartnäckigkeit zum Erfolg

In «Neumatt» mimt Hutter eine alleinerziehende Mutter. «Sarah hat den Hof ihrer Eltern verlassen, lebt mit ihrer Tochter, betreibt ein Fitnessstudio und ist rund um die Uhr am Arbeiten – aber das Geld reicht kaum.» Parallelen zu ihrem eigenen Charakter seien durchaus vorhanden. «Ich denke, ich bin ebenso hartnäckig wie Sarah. Wenn ich weiss, was ich will, bleibe ich dran.»

Mit Erfolg, wie der Netflix-Coup zeigt. «Auf jeden Fall bin ich wahnsinnig gespannt, wie diese für uns so mit der Schweiz verbundene Geschichte in anderen Kulturen ankommt. Familien und Bauern gibt es ja überall», sagt Hutter. In die italienische Fassung konnte sie bereits reinschauen, und die Sprache habe sehr gut zu Sarah Wyss gepasst. «Ich freue mich nun, mich in so vielen anderen, mir unbekannten Sprachen hören zu können. Es ist immer abgefahren, wie die Sprache die Figuren verändert.»


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