«Mister Tagesschau» Franz Fischlin (59) macht Schluss! Das Aushängeschild verlässt SRF noch in diesem Sommer. Sein Abgang kommt völlig überraschend. Damit hatte nun wirklich niemand gerechnet.
Fischlin erklärt: «Ich bin sehr dankbar für die vielen tollen Jahre bei SRF und werde mich auch in der nächsten Etappe weiterhin im Journalismus engagieren, auch in der Debatte um die Medienqualität. Gleichzeitig freue ich mich jedoch auf eine grössere zeitliche Flexibilität ohne fixen Dienstplan, um neue, spannende Projekte anzupacken.»
Mit Fischlin kehrt einer der letzten grossen TV-Stars dem Leutschenbach den Rücken. TV-Chefin Nathalie Wappler (54) verliert den wohl beliebtesten News-Moderator. Wann genau er den Leutschenbach verlässt, ist noch unklar. Denn: Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin ist noch nicht in Sicht.
Fischlin will sich auf seine Familie fokussieren
Über die Gründe seines Abgangs meint Fischlin: «Ich möchte meine Familie, meine Kinder und meine Frau, die bei SRF Verantwortung trägt, noch stärker unterstützen.» Er hatte sein Pensum bereits seit einiger Zeit auf 60 Prozent reduziert, weil er mit seiner Frau, der SRF-Kulturchefin Susanne Wille (47), die Familienpflichten teilt. Die beiden haben drei Kinder. Gleichzeitig wolle er sich um Projekte kümmern, für die er bisher keine Zeit hatte, wird gemunkelt.
Offenbar hat Fischlins Abgang aber nicht mit Spekulationen zu tun, er wolle die Moderation der «Rundschau» übernehmen. Er habe auch nicht die Absicht, zu einem anderen Verlagshaus zu wechseln, heisst es weiter aus seinem Umfeld.
Grosses Aushängeschild von SRF
Klar ist: Kaum ein Moderator war so populär wie Fischlin. 2002 kam der ehemalige Radiomann («Espresso») vom Privatfernsehen TV3 zur «Tagesschau». Er moderierte zuerst die Mittagsausgabe, bis er im Februar 2004 als Nachfolger von Charles Clerc (78) die Moderation der Hauptausgabe übernahm. 2011 wurde er beim Schweizer Fernsehpreis zum «Schweizer Fernsehstar des Jahres» gekürt. Bekannt wurde Fischlin auch als Moderator des «Medienclubs», den er 2015 selber lancierte und bis sechs Mal pro Jahr moderierte.
Franz Fischlin war ein Glücksfall für SRF: Selbst schlimmste Nachrichten überbrachte er uns immer wohldosiert, mit einem Hauch von Mitgefühl. Punktgenau und klar ordnete er das Weltgeschehen ein. Fischlin spricht so, wie es anständige Schweizer Schwiegersöhne tun – klar, wohltemperiert. Er vermittelte Halt, Sicherheit und Vertrauen.
Prominente Abgänge häufen sich
Fischlin ist ein weiteres grosses Aushängeschild, das SRF verlässt. In den vergangenen Jahren kehrten schon Nik Hartmann (49), Jann Billeter (50), Roman Kilchsperger (52), Ueli Schmezer (60), Steffi Buchli (43), Jonas Projer (40) und Reto Scherrer (46) dem Leutschenbach den Rücken zu.
Auch in diesem Jahr musste das SRF einige Abgänge vermelden: Im Februar gab Franziska Egli (38) die Moderation von «10vor10» ab. Kurz darauf folgte die Kündigung von «Rundschau»-Moderator Dominik Meier (43). Für beide ist bisher noch kein Ersatz bekannt.
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