Die Vortitel-Sequenz lässt schlimmste Effekthascherei erahnen: Da schimmert ein Messer und eine Frau rennt um ihr Leben. Doch gleich fahren wir sanft im nächtlichen Basler Hafen ein und fühlen uns rasch geborgen in dieser noch unbekannten Serienwelt.
Eigentlich sollten «Die Beschatter» den Quotenhit «Wilder» ersetzen. Doch ist die neue SRF-Krimireihe eher der freche Cousin des früheren «Bestatters». Der abgewrackte Privatschnüffler Leo Brand, auch er wie der Bestatter ein Ex-Polizist, heuert Möchtegern-Detektive an, um ihr Schulgeld zu kassieren.
Keiner wie Steiner
Was sich wie billiger Klamauk anhört, ist im Gegenteil ein solider Erzählboden, gelegt vom Drehbuch-Ehepaar Simone Schmid (43, «Zwingli») und Francesco Rizzi (44). Die homogene Besetzung ist nur einer der Gründe für das Gelingen. Nicht minder wichtig ist Regisseur Michael Steiner (53). Er ist zurzeit wohl der einzige im Land, der Komödie und Spannung stimmig mischen kann. Im sperrigen Geiseldrama «Und morgen seid ihr tot» war er buchstäblich im falschen Film, hier zeigt er sein Goldhändchen aus früheren Tagen.
«Die Beschatter» ist seine erste Serie, erstaunlich bei einem Vielarbeiter wie ihm, und die erste Kooperation mit SRF seit «Spital in Angst» vor 20 Jahren. Wetten, dass der Sender schon bald eine Fortsetzung ansagt?
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