Schon klar gibts in einem Krimi keine heile Welt. Aber glaubt man dem heutigen «Tatort», so kann kaum etwas schlimmer sein, als in einer deutschen Stadt, aktuelles Beispiel Köln, zu leben. Schule: Horror wegen gewalttätiger Mitschüler. Arbeit: Horror wegen mafiöser Strukturen. Und mittendrin: Kommissar Schenk. Der wird zu einem Tatort gerufen, der ihm nur allzu bekannt ist. Das Restaurant seiner Tochter Sonja und ihres Mannes Karim ist abgebrannt – und drin liegt eine verkohlte Leiche.
Schlimmer noch: Ein Unfall kann beides nicht gewesen sein. Alles deutet auf Brandstiftung hin – und etwas später gar auf Mord: Die verbrannte Leiche hat einen von hinten eingeschlagenen Schädel. Beim Toten, so stellt es sich nach ersten Recherchen heraus, handelt es sich um den Sohn des «Lokalkönigs» Raschke. Und bei dem hatte Schenks Schwiegersohn Schulden. Und schon ist man mittendrin im Grossstadtdschungel, der Schenk bald zu zerreissen droht: Er setzt alle Hebel in Bewegung, um seiner Familie eine sichere Wohnmöglichkeit zu verschaffen, fährt seine Enkel regelmässig zur Schule und versucht gleichzeitig, den Fall zu lösen und den Namen seines Schwiegersohns reinzuwaschen. Denn Ballauf ist überzeugt: Karim hatte etwas mit der Brandstiftung und dem Mord zu tun.
Das neue «Tatort»-Jahr beginnt nicht mit einem Knall – aber solide
Fazit: Der «Tatort» Schutzmassnahmen erfindet weder das Krimigenre noch das Familiendrama neu. Aber das brauchts ja auch nicht jeden Sonntagabend. Mit dieser Folge beginnt ein solides «Tatort»-Jahr: mit ordentlich gemachter Sonntagabendunterhaltung. Nicht mehr und nicht weniger.
«Tatort: Schutzmassnahmen», SRF 2, 20.05 Uhr
Wertung: Drei von fünf