Was bin ich wieder mal froh, ist diese Rubrik eine Kolumne und keine Kritik. Sonst hätte ich den «Polizeiruf 110» namens «Hildes Erbe» mit Adam Raczek und Neuzugang Vincent Ross fertig schauen müssen. Irgendwas mit einem ermordeten Drogendealer im oberen Stock der Mietwohnung, in der Raczeks neuer Kollege Ross soeben eingezogen ist. Hinzu kommt ein Erbschaftsstreit-Familienzwist mit einer Gewehr schwingenden Grossmutter und eine neu aufgetretene Medikamentensucht von Raczek. Alle schreien oft, die Kamera wackelt, die Spannung ist dabei: mäh. Ich habs jedenfalls nicht ausgehalten und mir erlaubt, in der Hälfte wegzuzappen.
Krimi-Animationsserie für Kids und Erwachsene
Stattdessen nutze ich diesen Platz hier, um für eine Netflix-Krimiserie für Kinder Werbung zu machen. «Carmen Sandiego» hat alles, was Kinder- und Erwachsenenherzen erfreut. Eine schreckliche Verbrecherorganisation namens V.I.L.E. («fies» auf Englisch). Eine geheime Regierungsorganisation namens A.C.M.E. mit teilweise doch recht trotteligen Ermittlern. Dazwischen die junge Meisterdiebin Carmen Sandiego, stets mit rotem Hut und Mantel, die von V.I.L.E. ausgebildet und aufgezogen wurde, nun aber das von der Verbrecherorganisation geklaute Diebesgut zurückstiehlt und sie den rechtmässigen Eigentümern zurückgibt.
In einem längeren Plotbogen sucht sie nach ihrer Herkunft und ihren Eltern – stets sowohl von A.C.M.E. als auch von Agenten der Verbrecherorganisation verfolgt. Was die Serie auch für Erwachsene so vergnüglich macht, ist dabei nicht nur der ausgesuchte Stil der Animationsserie, sondern auch die Informationen zu Wirtschaft, Kunst, Architektur und Kultur diverser Länder – so lernen Kinder Allgemeinbildung und haben Spass daran.
«Polizeiruf 110»: «Hildes Erbe» 20.15 Uhr, Das Erste
Wertung: zweieinhalb von 5
Netflix: «Carmen Sandiego»
Wertung: 5 von 5
