Manchmal will frau am Sonntagabend auch einfach mal was fürs Auge. Und da war der Saarbrücker «Tatort» mit seinem neuen Team zumindest in der ersten Folge doch sehr geeignet. Mittlerweile kommt nun bereits die dritte Episode dran, und man muss leider schimpfen: Styling-Department des «Tatorts», was läuft bei euch?
Da habt ihr mit Daniel Strässer und Vladimir Burlakov zwei Mittdreissiger mit Katalogmodel-Aussehen, und ihr schafft es schon in der zweiten Folge, den einen neuen feschen Kommissar, Adam Schürk (Strässer), so grauenvoll zu blondieren und in Kapuzenhoodies zu stecken, dass er aussieht wie ein Proll, der zwischen Mallorca-Ballermann, Currywurst-Stand und Möchtegern-Gangsta-Rap-Karriere vor sich hinvegetiert.
Die Haarspray-Industrie freut sich
Immerhin hatte man da noch Burlakov. Aber nein, bereits in der dritten Folge befreit ihr auch den restlos von jedem möglichen Sex-Appeal, verpasst ihm so eine getönte, nach hinten frisierte Haarspray-Föhnwelle, bei der sich kein Haar je bewegt und die Kommissar Leo Hölzer sofort das Aussehen eines über 40-jährigen von der Midlife-Crisis gebeutelten Familienvaters gibt.
Und anstatt auf die Handlung konzentriert man sich so unfreiwillig auf dieses Betonhaar und wartet darauf, ob sich da auch nur eine Strähne je bewegt. Styling-Department des Saarbrücker «Tatorts», ihr vergrault die weibliche Zuschauerschaft! Wie könnt ihr nur! Schande, Schande, Schande über euch!
Oh, und die Handlung, sofern man darauf achten kann, ist gar nicht so schlecht. Es geht um Strässers fiesen Vater, der seinem verhassten Sohn mit einer letzten gemeinen Handlung die ganze Zukunft versauen will.
«Tatort»: «Das Herz der Schlange», 20.05 Uhr, SRF 1
Wertung: Dreieinhalb von fünf