Krimikolumne von Silvia Tschui
Schauspieler Charlie Hübner, der heute Abend den beliebten Kommissar Bukow zum letzten Mal spielt, hört nach 12 Jahren und 24 Folgen auf eigenen Wunsch mit dem Rostocker «Polizeiruf» auf. Schade drum, Hübners Bukow hatte Ecken und Kanten und eine interessante Hintergrundgeschichte, die nun in der letzten Folge auch nochmals eine Rolle spielt: Als Sohn eines Rostocker Milieukönigs kannte Bukow die Szenen, in denen er oft ermitteln musste, wie aus der Westentasche. Und in dieser seiner letzten Folge ist Bukows Vater Veit tot, was natürlich ein Unterwelts-Machtgefälle verursacht. Und so kriechen alte Feinde und neue Möchtegern-Gangster aus ihren Löchern, die alle etwas vom Kuchen abhaben wollen und im schlimmsten Fall sogar Rache an Bukow im Sinn haben.
Bukow ist von Feinden umzingelt …
Einer seiner alten Feinde ist aus dem Gefängnis entlassen worden – und hat von seinem Zellengenossen brisante Informationen erhalten, die Bukows frische Liebe zu seiner Kollegin König (Anneke Sarnau) torpedieren könnten. Trotz Pressezugang, um für Sie, liebe Leser, die Folgen vor der Ausstrahlung jeweils sehen zu können, weiss ich darüber hinaus nicht viel mehr als Sie, liebe Leser: Die letzten 15 Minuten, gerade im Moment, als sich Bukow mit gezogener Pistole in ein leerstehendes Gebäude begibt, bleiben auch für die Presse bis zur Ausstrahlung geheim. Da es aber Bukows letzte Folge ist, schwant mir Übles für die Figur.
… und hätte ein Happy End mit König verdient
Und was ich dabei aber weiss: Wenn mir auch das Liebesleben des oftmals auch ziemlich abgewrackten Kommissars meistens ziemlich am Allerwertesten vorbeiging – Hübner war eine Institution. Ohne ihn wird der «Polizeiruf» ärmer sein. Übrigens: Letztes Mal hatten wir im «Tatort» Udo Lindenberg, heute ist Bela B. von den Ärzten mit dabei!
Polizeiruf 110: Keiner von uns, 20.15 Uhr, Das Erste
Wertung: Dreieinhalb von fünf