Die Jahresrechnung der SRG irritierte: Das Medienunternehmen gab im vergangenen Jahr 50 Millionen mehr aus als im Vorjahr (Blick berichtete). Trotzdem ist zumindest beim SRF der Spardruck zu spüren: Direktorin Nathalie Wappler (54) muss den Rotstift auch beim TV-Programm ansetzen, wie eine vom SRF veröffentlichte Liste zu den Sendungskosten zeigt.
Allein bei den Nachrichtensendungen wie der «Tagesschau» und «10vor10» wurden 1,7 Millionen Franken im Vergleich zum Vorjahr eingespart. Dies liegt unter anderem daran, dass aufgrund der Pandemie Interviews oft online aufgezeichnet wurden und die Reisen in der Regel nur erschwert möglich waren, erklärt ein SRF-Sprecher. Aus demselben Grund wurden auch Hintergrundsendungen wie die «Rundschau» und «Einstein» günstiger.
- «G&G»: 16'000 Franken pro Sendung
- «Puls»: 82'000 Franken pro Sendung
- «Kassensturz»: 100'000 Franken pro Sendung
- «Einstein»: 70'000 Franken pro Sendung
- «Kulturplatz»: 41'000 Franken pro Sendung
- «Rundschau»: 107'000 Franken pro Sendung
- «Arena»: 40'000 Franken pro Sendung
- «Rundschau talk» 41'000 Franken pro Sendung
- «Club»: 28'000 Franken pro Sendung
- «Eco Talk»: 19'000 Franken pro Sendung
- «Gredig direkt»: 19'000 Franken pro Sendung
- «#SRFGlobal»: 41'000 Franken pro Sendung
- «Literaturclub»: 54'000 Franken pro Sendung
- «Sternstunde Philosophie»: 30'000 Franken pro Sendung
- «Sternstunde Religion»: 22'000 Franken pro Sendung
- «Sternstunde Kunst»: 13'000 Franken pro Sendung
- «Wilder»: 890'000 Franken pro Folge
- Schweizer «Tatort»: 2'200'000 Franken pro Folge
- «1 gegen 100», «Samschtig-Jass»: 57'000 Franken pro Sendung
- «Potzmusig»: 64'000 Franken pro Sendung
- «DOK»-Film (Eigenproduktion): 115'000 Franken pro Sendung
- «SRF bi de Lüt» am Freitagabend: 95'000 Franken pro Sendung
- «Reporter»: 51'000 Franken pro Sendung
- «G&G»: 16'000 Franken pro Sendung
- «Puls»: 82'000 Franken pro Sendung
- «Kassensturz»: 100'000 Franken pro Sendung
- «Einstein»: 70'000 Franken pro Sendung
- «Kulturplatz»: 41'000 Franken pro Sendung
- «Rundschau»: 107'000 Franken pro Sendung
- «Arena»: 40'000 Franken pro Sendung
- «Rundschau talk» 41'000 Franken pro Sendung
- «Club»: 28'000 Franken pro Sendung
- «Eco Talk»: 19'000 Franken pro Sendung
- «Gredig direkt»: 19'000 Franken pro Sendung
- «#SRFGlobal»: 41'000 Franken pro Sendung
- «Literaturclub»: 54'000 Franken pro Sendung
- «Sternstunde Philosophie»: 30'000 Franken pro Sendung
- «Sternstunde Religion»: 22'000 Franken pro Sendung
- «Sternstunde Kunst»: 13'000 Franken pro Sendung
- «Wilder»: 890'000 Franken pro Folge
- Schweizer «Tatort»: 2'200'000 Franken pro Folge
- «1 gegen 100», «Samschtig-Jass»: 57'000 Franken pro Sendung
- «Potzmusig»: 64'000 Franken pro Sendung
- «DOK»-Film (Eigenproduktion): 115'000 Franken pro Sendung
- «SRF bi de Lüt» am Freitagabend: 95'000 Franken pro Sendung
- «Reporter»: 51'000 Franken pro Sendung
Gredig talkt günstiger als Schawinski
Auffallend ist auch: Der Talk von Urs Gredig (51) wurde um rund ein Viertel günstiger als noch im Jahr zuvor. Selbst die Sendung seines Vorgängers Roger Schawinski (76) war bis zur Einstellung 2020 leicht teurer. Laut SRF liege das an «Initialaufwänden» – also Kosten, die bei der Lancierung eines Formats anfallen. Weil sich das Team und die Produktion mittlerweile eingespielt haben, kann SRF diese Sendung mittlerweile auf einem fürs SRF sehr günstigen Level produzieren.
Anders wurde bei «Eco» gespart: Dem Wirtschaftsmagazin wurde im vergangenen Jahr der Stecker gezogen. Stattdessen spricht Reto Lipp (61) im Nachfolgeformat «Eco Talk» mit seinen Gästen über die grossen Themen, die die Wirtschaftswelt bewegen – die teureren Reportagen fallen hingegen weg. Auf die Quoten hatte dieser Wandel nur wenig Einfluss – dafür spart SRF Sendung für Sendung 34'000 Franken.
Neue Wege geht man auch beim «Kulturplatz»: Eva Wannenmacher (51) moderiert dort seit dem letzten Jahr regelmässig Beiträge an, die für Instagram konzipiert – und finanziert – wurden. Ausserdem arbeite man «effizienter und nachhaltiger», um die Sparziele von Direktorin Wappler zu erfüllen.
Pandemie hatte grossen Einfluss
Wegen der Pandemie konnte auch bei Unterhaltungssendungen wie «1 gegen 100» gespart werden. «Einerseits hatte der allgemeine Sparauftrag, andererseits auch Corona Einfluss auf die Sendungskosten», sagt der SRF-Sprecher. So konnten in der Quizsendung von Angélique Beldner (46) nur 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Stühlen Platz nehmen, was mitunter ein Grund ist, dass rund 15'000 Franken pro Folge gespart werden konnte.
1,7 Millionen Franken mehr hat SRF auch in der Kasse, weil 2021 kein einziger Fernsehfilm produziert wurde. Einen Teil dieses Budgets investierte man an anderer Stelle: bei den Serien. Die letzte Staffel von «Wilder» kostete pro Folge 890'000 Franken und somit 14 Prozent mehr als im Vorjahr.
«Reporter»-Folgen waren deutlich teurer
Mehr Geld gab man auch für Dokumentarprojekte aus: Die «Reporter»-Folgen sind rund ein Drittel teurer als noch 2020. Das liegt laut SRF auch daran, dass die Sendung neu nicht mehr sonntags, sondern bereits am Mittwoch läuft. «Mit dem neuen Sendeplatz ging eine leichte Verlängerung der Sendungen einher», erklärt das SRF. Neu dauert das Format rund fünf Minuten länger, was sich auch in den Kosten widerspiegelt.
SRF spart auch, um das Online-Angebot weiter ausbauen zu können. Wie teuer die Web-Formate sind, behält man am Leutschenbach aber für sich.