«Happy Day» heute zum letzten Mal mit Swisslos
Röbis Abschied von den Millionen

In Zukunft gibt es bei «Happy Day» keinen Millionengewinn mehr, weil Swisslos nach rund acht Jahren aussteigt. Doch der SRF-Quotenhit verliere dadurch nicht an Attraktivität, wie Moderator und Publikumsliebling Röbi Koller sagt. «Wir erfüllen weiterhin Herzenswünsche.»
Publiziert: 30.04.2022 um 16:27 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2022 um 10:23 Uhr
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Moderator Röbi Koller mit den «Happy Day»-Losen. Swisslos will sich in Zukunft auf andere Geschäftsmodelle konzentrieren, deshalb entfällt der Millionengewinn in der Sendung.
Foto: SRF/Oscar Alessio
Jean-Claude Galli

Wer sich nach der Abschiedsankündigung von Franz Fischlin (59) diese Woche schon Sorgen um einen anderen grossen SRF-Publikumsliebling machte, kann beruhigt sein. «Ich bleibe dem Sender erhalten», sagt «Happy Day»-Moderator Röbi Koller (64) zu Blick. «Ich werde dieses Jahr 65 und komme ins AHV-Alter. Ich mache mir sicher auch meine Gedanken. Aber in nächster Zeit möchte ich noch nicht aufhören.»

Trotzdem markiert die heutige Sendung (SRF 1, 20.10 Uhr) eine Zäsur in der Geschichte des Quotenhits. Swisslos löst die Zusammenarbeit nach der Ziehung des 47. Millionengewinns auf. Grund ist die geschäftliche Neuausrichtung: Wer ein Los kaufe, wolle heutzutage sofort wissen, ob ein Gewinn erzielt werde.

Koller, der mit seinem Millionenkoffer schon so viele Leute happy machte, ist dem Glücksspiel persönlich auch zugetan. «Einmal holte ich 1000 Franken im Lotto.» Auch ein «Happy Day»-Los habe er schon gekauft. «Ich erwartete, dass die Kioskfrau einen Spruch klopft, aber ich glaube, sie hat mich gar nicht erkannt», erzählt er lachend.

Bei einem Gewinn wäre er zuerst einmal ausgiebig auf Reisen gegangen. «Ferien im ähnlichen Stil wie bis anhin. Nur einfach ein wenig schöner und länger. Eine Million würde mich noch nicht belasten. Bei grösseren Summen wie den Euromillions stelle ich mir das dann aber wirklich kompliziert vor. Ich würde wohl eine Stiftung gründen, damit auch andere etwas vom vielen Geld hätten.»

Der Zufall meinte es meistens gut

Bei jenen Leuten, die er mit dem Koffer besuchte, hatte er nie ein ungutes Gefühl. «Der Zufall entschied jeweils recht passend. Es traf meistens solche, die das Geld wirklich brauchen konnten. Kaum einer war dabei, bei dem ich dachte, der hat schon genug.» Spontan kommt ihm eine junge Familie mit türkischen Wurzeln im Appenzell in den Sinn, die 2021 gewann. «Sie wollten mit dem Geld ein Teestübli eröffnen. Zuerst war ich ein wenig skeptisch. Aber ich wurde sogar zur Einweihung eingeladen.»

Koller hat einen Wertewandel festgestellt. «Ich glaube, früher liess man sich von einer Million noch stärker blenden. Heute haben die meisten Menschen mehr Boden unter den Füssen. Viele sagen, ich investiere in meine Vorsorge oder ich zahle meine Hypothek ab.» Zudem sei es nie an ihm gewesen, Ratschläge zu erteilen. «Ich konnte nur sagen: ‹Hebed Sorg.›»

Auch «Happy Day» musste sparen

Koller ist überzeugt, dass die Sendung durch den Swisslos-Ausstieg nicht an Attraktivität einbüsst. «Wir machen weiterhin Menschen glücklich und erfüllen ihnen Herzenswünsche.» Heute zum Beispiel Ivan (25) aus Gutenburg BE. Er wurde als Zweijähriger aus einem rumänischen Heim in die Schweiz adoptiert und sucht seine Mutter.

Auch «Happy Day» war aber von den SRF-Sparvorgaben betroffen. «Wir müssen uns sehr nach der Decke strecken. Ich möchte jedoch nicht jammern. Wir können immer noch schöne Geschichten realisieren. Und ein Glücksspielelement wird es auch künftig geben. Einfach keine ganze Million mehr.»


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