Für ihn soll es heute massig 12 Punkte regnen! Marius Bear (29) steht um 21 Uhr (SRF zwei) auf der Bühne des Eurovision Song Contest in Turin (I) und kämpft mit seinem Beitrag «Boys Do Cry» um die Finalqualifikation der Schweiz.
Dass er beim grössten Musikwettbewerb der Welt dabei ist, hätte er vor zehn Jahren nicht geglaubt. «Damals hatte ich mit Musik überhaupt nichts am Hut. Ich war gelernter Baumaschinenmechaniker, meine Lebensaufgabe war, dass ich irgendwann den Familienbetrieb meines Vaters mit rund 60 Mitarbeitern übernehme», erinnert sich Bear.
Um 12 Uhr dreht sich heute bei Blick TV alles um den Eurovision Song Contest. Während der Show selber bist du sowohl heute Dienstag als auch beim Finale am Samstag ab 21 Uhr auf Blick.ch mit dem ESC-Ticker hautnah am Geschehen dabei.
Um 12 Uhr dreht sich heute bei Blick TV alles um den Eurovision Song Contest. Während der Show selber bist du sowohl heute Dienstag als auch beim Finale am Samstag ab 21 Uhr auf Blick.ch mit dem ESC-Ticker hautnah am Geschehen dabei.
Im Militär wurde er auf die Musik aufmerksam
Der Appenzeller entdeckte sein Talent erst im Alter von 22 Jahren. «Ich machte die Offiziersschule. Einem Soldaten fiel meine Stimme beim Appell auf, und er meinte, ich hätte Talent zum Singen.» Bear packte eine Gitarre – er erlernte das Spielen in der Kindheit –, musizierte mit Kollegen und fand grossen Gefallen daran. «Die Musik war wie ein Ventil für mich, das ich vorher nicht kannte. Ein schöner Weg, meine Emotionen auszudrücken.»
Früher habe er eine Mauer um sich aufgebaut, auch die eine oder andere Prügelei habe es gegeben. Doch damit ist nun Schluss, sein diesjähriger Beitrag «Boys Do Cry», in dem es darum geht, dass Männer auch Gefühle zeigen dürfen, unterstreicht dies.
Strassenmusik hilft ihm beim ESC
Seine Erfahrung als Strassenmusiker hilft Bear auch bei seinem grossen Abenteuer heute Abend: «Die Strasse ist die härteste Bühne. Aber das Erlebte hilft mir heute extrem. Es nimmt mir die Angst, mit ungewohnten Situationen umzugehen. Beim ESC gibts die ja immer wieder.»
Für seinen Auftritt ist der mittlerweile studierte Musikproduzent trotz durchwachsener Wettquoten und schlechter Fan-Rankings guter Dinge. «Ich packe die Finalqualifikation», sagt er zuversichtlich. «Mein Beitrag hebt sich durch seine ruhige Inszenierung von den andern ab. Das bleibt den Leuten in Erinnerung.»
Ob er mit seiner Prophezeiung recht behält, zeigt sich kurz vor 23 Uhr. Dann wird verkündet, wer von den 17 Semifinal-Teilnehmern einen Platz im grossen Finale vom Samstag erhält.