Am Eurovision Song Contest kommt traditionell nur die neuste Technik zum Einsatz. Auch der diesjährige Austragungssender RAI wollte dem nachkommen und präsentierte Mitte Februar eine riesige Bühne, gestaltet von der Italienerin Francesca Montinaro (57). Sie zeichnete sich schon verantwortlich für zahlreiche Bühnen des legendären Sanremo-Festivals. Zentrales Element der diesjährigen ESC-Bühne: ein drehbarer Regenbogen in der Mitte, der eine Sonne darstellt. Dumm nur: Dieser ist nun kaputt. Das stellt auch das Team um die Schweizer ESC-Hoffnung Marius Bear (29) vor neue Herausforderungen.
«Das Problem ist das Hauptelement auf der diesjährigen Bühne, eine grosse Sonnen-Konstruktion aus Metall, die sich laut Plan drehen können sollte», erklärt der dänische Rundfunksender DR. «Die Drehfunktion läuft nicht wie vorgesehen, und das italienische Fernsehen hat hinter den Kulissen angekündigt, dass die Zeit nicht reichen wird, die Probleme vor der grossen Fernsehshow zu beheben.»
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Sonne bleibt während aller Lieder still
Konkret heisst das: Die Dauer der Drehung dieser Sonne dauere zu lange, um während der kurzen Umbauphasen zwischen den Auftritten über die Bühne zu gehen. «Zusammen mit dem Gastgebersender RAI wurde daher entschieden, dass die Sonne während aller 40 Songs in der gleichen Position bleiben wird, um einen fairen Wettbewerb für alle teilnehmenden Länder zu gewährleisten» teilt die Europäische Rundfunkunion EBU mit.
Auch der Delegationsleiter der Schweiz, Yves Schifferle (47), weiss von diesem Problem. Ende letzter Woche habe er von der kaputten Bühne erfahren. «Unter anderem werden nicht alle LED-Elemente der Sonne zur Verfügung stehen», erklärt er auf Anfrage von Blick.
Schweiz musste Auftritt anpassen
Dies stelle auch den Auftritt von Marius Bear vor besondere Herausforderungen. «Diese LED-Elemente waren ein zentraler Bestandteil unserer Bühneninszenierung», so Schifferle. Kurzfristig habe das Kreativ-Team der Schweizer Delegation den Auftritt anpassen müssen. Die Schwedin Sacha Jean-Baptiste (37) ist in diesem Jahr für die Inszenierung verantwortlich, wie schon 2021 bei Gjon's Tears (23) und 2019 bei Luca Hänni (27).
Trotz der Turbulenzen ist Schifferle guter Dinge: «Wir sind überzeugt, dass auch das überarbeitete Staging unseren Vorstellungen entsprechen wird und dem Song und Marius gerecht werden wird.» Und auch Marius Bear ist zuversichtlich für seinen Auftritt im Halbfinal: «Ich habe ein super Team um mich und Menschen, die alle auf eine tolle Show hinarbeiten. Das kommt sicher gut. Ich konzentriere mich auf mich selber, meine Stimme, meine Performance und meine Kamerapräsenz.»