Gestern Samstag, 12.09 Uhr, war es so weit: Marius Bear (29) betrat zum ersten Mal die Bühne des Eurovision Song Contest in Turin (I). Komplett in Schwarz gekleidet, gab er seine Ballade «Boys Do Cry» zum Besten. Bear hat grosse Ziele. «Ich will den ESC gewinnen», sagt der Appenzeller.
Um das zu erreichen, hat er einen besonderen Plan. «Ich bin mit meinem ruhigen Song ein Gegenpol zu den anderen Beiträgen», erklärt er. «Das Lied erinnert eher an ein Gutenachtlied. Ich finde das mutig von mir.»
Appenzeller Ring ist Glücksbringer, barfuss tritt er nicht auf
Sein Glücksbringer – ein Appenzeller Sennenring aus Silber, den er von einem Goldschmied erhalten hat – soll ihm helfen, im ESC-Rennen möglichst weit nach vorne zu kommen. «Er ist schon ganz verbogen, weil ich immer daran herumspiele», sagt Bear. «Er ist immer bei mir und erinnert mich an meine Heimat.» Auf die von seinen Konzerten her bekannte Routine, barfuss aufzutreten, verzichtet er in Turin: «Das würde nicht zum gesamten Erscheinungsbild passen.»
Bis man überhaupt über einen Sieg spekulieren kann, muss sich Bear erst einmal fürs Finale des grössten Musikwettbewerbs der Welt qualifizieren. Am 10. Mai kämpft der Sänger im ersten ESC-Halbfinale ums Weiterkommen. Vier Tage später, am 14. Mai, geht die Endrunde über die Bühne. Bear ist zuversichtlich: «Das kommt schon gut.»