Die umstrittene Talk-Szene mit Salomé Balthus
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Falschaussage bei «Schawinski»:Die umstrittene Talk-Szene mit Salomé Balthus

Edel-Prostituierte packt über Schawi aus
«Was er mir über Alice Schwarzer sagte, war zu sehr unter der Gürtellinie»

Mit ein paar Tagen Abstand spricht Roger Schawinskis Gast, die Edelprostituierte Salomé Balthus, über den SRF-Talker – und hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck.
Publiziert: 16.04.2019 um 18:22 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2019 um 09:23 Uhr
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Der Eklat um die Edelprostituierten Salomé Balthus, die als Talk-Gast bei Roger Schawinski auftrat, sorgte für Diskussionen.
Foto: SRF

Sie hat den Schock verdaut: Eine Woche nach ihrem Auftritt bei Roger Schawinski (73) und ihrer Abrechnung mit dem SRF-Talker – nach der sie wegen eines nicht gesagten Zitats («Hat Ihr Vater Sie als Kind sexuell missbraucht?», Anm. d. Red.) ihre Kolumne bei der deutschen Zeitung «Die Welt» verlor – blickt Salomé Balthus (34) mit etwas Abstand auf die turbulenten Tage zurück.

Die Edel-Prostituierte zeigt sich rückblickend milder gestimmt als noch in ihrer Kolumne. «Ich freue mich, dass ich eine Debatte um das Stigma der Sexarbeit anstossen könnte. Jetzt werden die Menschen vielleicht nicht mehr so selbstverständlich davon ausgehen, dass Prostituierte immer verhaltensgestört sind oder einen seelischen Knacks haben.»

Lob, aber auch Kritik für Schawinski

Schawinski gegenüber sei sie nicht nachtragend, betont die geschasste Kolumnistin. Sie sagt: «Herr Schawinski tut mir persönlich leid. Ich hatte keine Ahnung, dass mein Text über ihn so einen Shitstorm auslöst. Ich sehe mich durchaus nicht von ihm durch das Interview angegriffen.» Schawi habe ihr ja «wunderbare Steilvorlagen» geliefert, fügt sie an. «Er hat mir auch gesagt, dass die Fragen nicht seine persönliche Meinung wiedergeben – daher advocatus diaboli, so nennt sich diese Rhetorik, die ich auch gern anwende.» Nur die Unterstellung einer Missbrauchserfahrung in der Kindheit, «und damit der Angriff gegen meine Eltern und indirekt ihr Lebenswerk für Kinder, hat mich im Nachhinein empört und erschüttert», kritisiert Balthus.

Dass der TV-Talker in einem Interview behauptete, sie habe sich nach der Sendung in einem Telefonat mit seinem Produzenten erkundigt, ob eine Nachfolgesendung möglich sei, stellt Balthus zudem in Abrede. «Dass ich mich mit Herrn Schawinski nach der Sendung gut verstanden hätte und ihn gar um eine Wiederholung gebeten hätte, ist nicht wahr», stellt sie klar. «Ich war lediglich freundlich zu ihm. Dass man sich ja jetzt regelmässig streiten könnte, war als Scherz zu verstehen.» Ihre letzten Worte in der Sendung «Ich würde gern noch weiter machen», hätten sich darauf bezogen, «dass ich wenigstens am Schluss gerne einmal ausgeredet hätte».

«Extrem abwertende» Worte über Alice Schwarzer

Und noch ein Punkt sei ihr an Schawinski aufgefallen: Seine offenbar sehr kritische Haltung gegenüber Alice Schwarzer (76), deren Zeitschrift «Emma» sich nach der Sendung klar hinter den SRF-Moderator stellte. «Er ist kein Fan von Alice Schwarzer», so Balthus dazu. «Was er mir nach der Sendung über sie sagte, erzähle ich lieber nicht, es war zu sehr unter der Gürtellinie, extrem abwertend.»

Wütend auf «Die Welt»

Dennoch verspürt Balthus nach wie vor Wut – wegen des «unmöglichen Verhaltens der WELT-Redaktion», wie sie sagt. «Nicht, dass sie mich loswerden wollen, das ist ihr gutes Recht. Niemand hat ein verbrieftes Recht auf eine Kolumne, ich bin dankbar für die Chance.» Doch etwas anderes stösst ihr sauer auf – nämlich, dass der Verlag sie nur einen Tag nach der Absetzung der Kolumne ohne ihre Zustimmung als Co-Autorin des rechten Kolumnisten Don Alphonso ankündigte, und das erst noch auf Twitter. «Das fand ich bizarr und kann ich mir nicht erklären.» (wyt)

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