Die umstrittene Talk-Szene mit Salomé Balthus
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Falschaussage bei «Schawinski»:Die umstrittene Talk-Szene mit Salomé Balthus

Nach Prostituierten-Eklat
Alice Schwarzers Zeitschrift «Emma» verteidigt Schawinski

Nach dem Eklat um Roger Schawinskis Talkgast, die Edelprostituierte Salomé Balthus, stellt sich Alice Schwarzers Zeitschrift «Emma» hinter den Moderator.
Publiziert: 13.04.2019 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2019 um 11:03 Uhr
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Der Eklat um die Edelprostituierten Salomé Balthus, die als Talk-Gast bei Roger Schawinski auftrat, sorgte für Diskussionen.
Foto: SRF

Der Eklat um die Edelprostituierte Salomé Balthus (34), die als Talk-Gast bei Roger Schawinski (73) auftrat, sorgte vergangene Woche für Schlagzeilen. Nach ihrem Auftritt in der SRF-Talksendung «Schawinski» schrieb die Berlinerin eine Kolumne über die Sendung in der «Welt». Weil sie sich auf ein nicht gesagtes Zitat stützte, ist sie nun ihren Kolumnisten-Job los.

Besonders die in der am Montag ausgestrahlten Sendung von Roger Schawinski thematisierte Aussage von Feministin Alice Schwarzer (76) gab zu reden: «Wir wissen aus den Lebensläufen, dass eine überwältigende Mehrheit von den Frauen, die ‹freiwillig› in der Prostitution sind, (...) dass die noch häufiger als im statistischen Durchschnitt in der Kindheit sexuellen Missbrauch erfahren haben.» Sätze, die Schawinski seinen Gast fragen liessen, ob dies auch bei ihr der Fall war. Salomé Balthus reagierte danach in ihrer Online-Kolumne empört.

Schawi konfrontierte Balthus «souverän und fundiert vorbereitet»

Jetzt stellt sich die «Emma», Schwarzers Frauenzeitschrift, hinter Roger Schawinski – und kritisiert Balthus. In ihrer Online-Ausgabe verteidigt «Emma» den Moderator und schreibt, dass Schawinski Salomé Balthus «souverän und fundiert vorbereitet» mit der «delikaten» Frage konfrontiert habe. Die «Pro-Prostituiertenfront in Deutschland und der Schweiz» hingegen habe sich noch nie darüber aufgeregt, dass «eine Profiteuse wie Balthus (Betreiberin eines Escort-Services) auf allen Wellen Werbung macht für das Gewerbe.»

Kritik an Sprecherin der Sexarbeiterinnen-Beratungsstelle

«Emma» kritisiert Rebecca Angelini (40), Sprecherin der Sexarbeiterinnen-Beratungsstelle FIZ in Zürich, ebenfalls scharf. Sie sagte zu BLICK: «Was Alice Schwarzer da sagte, ist eine reine Behauptung. Schwarzer hat diese Aussage auch nie mit Zahlen gestützt. Und auch mir wäre keine seriöse Studie bekannt, die dies belegen würde.» Im Artikel der «Emma» steht dazu: «Die Realität interessiert diese Ideologinnen offensichtlich nicht, hat sie noch nie. Aus gutem Grund: Sie verdienen an den Frauen in der Prostitution, sei es als Escort-Betreiberin oder auch als Verwalterinnen der Sexarbeiterinnen.» (kad)

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