Darum geht es in der neuen SRF-Serie
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«Davos 1917»:Darum geht es in der neuen SRF-Serie

«Davos 1917»
So kommt die SRF-Spionageserie in Deutschland an

Kritikerstimmen aus Deutschland sind knallhart, wenn es um Schweizer Produktionen geht. Unter dieser Prämisse sind die Pressestimmen zu «Davos 1917» fast schon ein Lobgesang. 3,649 Millionen Deutsche sahen sich die erste Folge der SRF-Serie bei der ARD an.
Publiziert: 22.12.2023 um 00:04 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2023 um 09:28 Uhr
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Das schweizerisch-deutsche Hauptdarstellerinnen-Duo Dominique Devenport (l.) als Johanna Gabathuler und Jeanette Hain als Gräfin Ilse Von Hausner kommt beim Publikum und der Kritik gut an. Auch die Regie war mit Jan-Eric Mack, Anca Miruna Lăzărescu und Christian Theede ein gemischtes Trio.
Foto: SRF/Pascal Mora
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Deutsche Kritikerinnen und Kritiker sind in der Regel recht unzimperlich im Umgang mit Schweizer TV-Produktionen. Von «Davos 1917» sind sie mehrheitlich sehr angetan. Häufig fällt dabei der positiv gemeinte Vergleich mit «Babylon Berlin».

Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» schreibt: «Das Ergebnis ist, erstaunlicherweise, in vielem durchaus ansehnlich. Die Reihe ist als spannende Unterhaltung mit Schauwerten und als Geschichtsserie gleichermassen gelungen.» Der «Stern»: «Die historische Agenten-Thrillerserie überzeugt dank Topstars wie Dominique Devenport, Jeanette Hain und David Kross.» 

Die «Süddeutsche Zeitung» ist kritischer: Vor allem der erste Teil leide unter dem Ehrgeiz der Serienmacher, sofort alle Konfliktlinien sichtbar zu machen, ist zu lesen. Erst allmählich würde die Serie ein eigenes Erzähltempo finden. Angetan ist die «Süddeutsche» von der Bildsprache: «Man möchte eigentlich sofort den nächsten Skilift zum Gipfel nehmen – die Tourismusbranche in Davos dürfte sich über diese Ästhetik freuen.»

Nach einem starken Start auf SRF mit über einer halben Million Zuschauenden lief «Davos 1917» am Mittwochabend auch in Deutschland bei der ARD an. Die dortigen Verantwortlichen waren auf die Resonanz mindestens so gespannt wie die Schweizer, haben die Deutschen doch einen Grossteil des Rekordbudgets von 18 Millionen Franken gestemmt. Die erste Folge verzeichnete 3,649 Millionen Zuschauende, bei Folge 3 waren es am späteren Abend noch 2,991 Millionen. Das ist zwar kein brillantes, aber ein gutes Ergebnis.

Auf Anfrage von Blick interpretiert die ARD die Zahlen so: «Die Serie hat zum Start solides Interesse in der linearen Ausstrahlung hervorgerufen.» Zwischen den Zeilen gelesen: Man ist zufrieden, hätte aber schon noch etwas mehr erwartet. Die parallel beim ZDF laufende Schnäppchen-Sendung «Bares für Rares» blieb jedenfalls leicht vor «Davos 1917».

Linearer Rückgang ist erklärbar

Sehr positiv für die ARD ist hingegen dies: «In unserer Mediathek hat die Serie seit Mittwochabend in Summe schon mehr als 800'000 Abrufe erzielt. Das ist durchaus bemerkenswert. Der Sender setzt seine Hoffnungen – ähnlich wie SRF mit Play SRF und Play Suisse – vermehrt auf die individuelle zeitliche Nutzung, sprich Streaming und Replay.

Schweizer Werte für Streaming und Replay sind noch nicht kommuniziert worden. Dafür sind nun die definitiven Zahlen für die sogenannt lineare Ausstrahlung bekannt. «Im Schnitt schauten rund 430'000 Personen die einzelnen Folgen am TV, was einem Marktanteil von über 32 Prozent entspricht. Das sind sehr erfreuliche Zahlen», sagt SRF-Fiktionsleiter Baptiste Planche zu Blick.

Waren bei der ersten Folge am Sonntag noch 568'000 Zuschauende dabei, reduzierte sich die Zahl bei Folge 6 am späten Mittwoch auf 326'000. Dieser Rückgang ist zwar augenfällig, aber nicht besorgniserregend. Folgen 1 und 2 liefen am Sonntag, einem zuschauerstarken Tag. Folgen 3 bis 6 unter der Woche. SRF rechnet mit zusätzlich einer sechsstelligen Zahl aufgrund der nachträglichen Nutzung.

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