Blick-Redaktor über den Abräumer-Film der Oscars 2023
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«Verdienter Sieger, aber ...»:Blick-Redaktor über den Abräumer-Film der Oscars 2023

Alles zur Siegerin des Abends
Michelle Yeoh holt einen Oscar für die Geschichtsbücher

Mit ihrer Auszeichnung als beste Hauptdarstellerin sorgt Schauspielerin Michelle Yeoh für ein Novum: Sie ist die erste Asiatin, die den Preis in dieser Sparte erringen konnte. Ein Blick in ihre Biografie zeigt: Der Erfolg kommt nicht von ungefähr.
Publiziert: 13.03.2023 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 13.03.2023 um 15:19 Uhr
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Schauspielerin Michelle Yeoh schafft mit dem Gewinn des Oscars als beste Hauptdarstellerin ein Novum: Sie ist die erste Asiatin, die diesen Preis einsacken konnte.
Foto: DUKAS
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Laszlo SchneiderTeamlead People-Desk

Die malaysische Schauspielerin Michelle Yeoh (60) war bei den 95. Oscars, die in der Nacht auf Montag in Los Angeles stattfanden, zweifelsohne der Star des Abends. Die 60-Jährige wurde für ihre Rolle als Waschsalon-Betreiberin im Sci-Fi-Drama «Everything Everywhere All at Once» mit dem prestigeträchtigen Preis als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet – und ging damit als erste asiatische Preisträgerin in dieser Kategorie hervor. Unter dem tosenden Applaus der geladenen Gäste nahm sie das Goldmännchen entgegen und setzte zu einer emotionalen Rede an, die nicht wenigen Tränen der Rührung in die Augen getrieben haben dürfte.

«Danke, danke. Für all die kleinen Jungen und Mädchen, die wie ich aussehen und heute Abend zusehen, ist dies ein Leuchtfeuer der Hoffnung und der Möglichkeiten. Dies ist der Beweis, dass Träume gross sind und Träume wahr werden können», sagte die Schauspielerin im Bezug auf ihre asiatischen Wurzeln und Kollegen, die es in der US-amerikanisch und europäisch dominierten Filmindustrie nicht immer leicht haben. Der Gewinn des Preises sei ein «Leuchtfeuer der Hoffnung», waren Yeohs flammenden Worte.

Jubel in der Heimat

In der malaiischen Hauptstadt wurde ihr Erfolg frenetische bejubelt: In einem Kino in Kuala Lumpur verfolgten über 100 Personen die Show. Unter ihnen waren Yeohs Mutter (84) sowie die malaiische Frauenministerin Nancy Shukri (61). Auch die Tatsache, dass Yeoh mit 60 in den Augen vieler schon aus dem «besten Schauspielerinnen-Alter» raus sei, wollte die Malaysierin nicht unkommentiert lassen: «Meine Damen, lassen Sie sich von niemandem sagen, dass Sie Ihre Blütezeit überschritten haben.»

Der Kontext: Nach den Eklats um #OscarsSoWhite 2015 und 2016 wollte sich die Filmakademie für mehr Vielfalt einsetzen und bei der Wahl der Filme auf Ausgeglichenheit punkto Hautfarbe und Geschlecht achten. Der Schuss ging dieses Jahr allerdings nach hinten los: Nur 28 Prozent der Nominierten waren Frauen – die niedrigste Quote seit vier Jahren. Auch deswegen stiess Yeohs Dankesrede auf viel Zuspruch. Obwohl sie persönlich allerdings keinen besonders steinigen Weg hinter sich hat.

Miss Malaysia, Taucherin, Superstar

Grosse Bekanntheit erlangte sie schon 1997 im Bond-Film «Der Morgen stirbt nie» als chinesische Agentin Wai Lin und 2008 in «Die Geisha». Yeoh stammt aus einer Anwaltsfamilie, nahm ab ihrem vierten Lebensjahr Ballett-Unterricht, schwimmt, taucht und spielt Squash. Auch mit Auszeichnungen kennt sie sich aus. 1983 wurde sie zur Miss Malaysia erkoren. Seit 2004 ist sie mit dem ehemaligen französischen Formel-1-Teamchef Jean Todt (77) verheiratet.

Eine Senkrechtstarterin ist Michelle Yeoh also mitnichten. Und auch wenn böse Zungen behaupten, sie habe wegen der neuen Regeln für Diversität den Oscar entgegennehmen dürfen, lässt sich die Malaysierin nicht beirren. In ihrer Dankesrede ist sie sich der Tragweite ihrer Auszeichnung bewusst: «Danke an die Akademie. Hier wird Geschichte geschrieben. Danke!»

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