Ist die Preisverleihung langweilig, dann geben wenigstens die Nebenschauplätze zu reden. Nachdem «Everything Everywhere All At Once» wie erwartet abgesahnt hat, sich mindestens zwei Oscarpreistragende bei ihren Mamis bedankten und Jimmy Kimmel (55) niemanden genug beleidigte, dass er eine gelangt bekam, wirft Blick einen Blick auf die Geschehnisse abseits der grossen Emotionen und verleiht die alternativen Oscars.
Der Oscar für den grössten Miesepeter
Geht an: Hugh Grant (62)! Das zumindest findet Twitter, nachdem sich der britische Schauspieler beim Interview mit Model Ashley Graham (35) sehr fragwürdig verhalten hatte. Mit desinteressierter Miene gab der britische Schauspieler auf die Standardfrage «Wem drücken Sie heute die Daumen?» die Nicht-Antwort: «Niemandem wirklich.» Dann veralberte er Graham mit der Behauptung, dass sein Smoking von «irgendeinem Schneider aus meiner Gegend» stammt. Ob Grant der Shitstorm juckt, ist allerdings zu bezweifeln.
Der Oscar für die schweizerischste Deko
Geht an: Rihanna (35)! Nachdem die Sängerin am Super Bowl 2023 eine mittelprächtige Show in den Schweizer Nationalfarben ablieferte und ihr Ungeborenes als Stargast in Szene setzte, war der Auftritt an den Acadamy Awards zugegeben bombastisch. In einem tollen Outfit und mit grossen Emotionen präsentiert Rihanna ihren nominierten Song «Lift Me Up» aus dem Film «Wakanda Forever». Und doch, einen kleinen Hinweis auf ihre Liebe zur Schweiz gab es wieder: Die werdende Mama performte auf einer Art Heuballen – ein wunderbarer Link zu unseren Bauern, danke Riri!
Der Oscar für die gemeinste Performance auf den Zuschauerrängen
Geht an: Tems (27)! Die Musikerin war für ihre Mitarbeit an «Lift Me Up» für den besten Song nominiert. Da aber nun einmal Rihanna und nicht sie auf der Bühne stand, wollte die Amerikanerin trotzdem irgendwie auffallen – und das tat sie mit Bravour: In ihrem fluffigen Meringue-Outfit aus weissem Tüll stach sie nicht nur optisch heraus. Sie dürfte auch bei den Gästen, die hinter ihr platziert waren, einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Die sahen nämlich rein gar nichts von der Verleihung. Bei der Ereignislosigkeit des Events könnte der Tüllberg eventuell sogar aufregender gewesen sein.
Der Oscar für die knappste Absage
Geht an: Glenn Close (75)! Die Schauspielerin hätte eigentlich gemeinsam mit Harrison Ford (80) einen Preis verleihen sollen, da kam ihr aber das Coronavirus dazwischen. Alle Besucherinnen und Besucher der Oscars mussten einen negativen PCR-Test vorweisen. Der von Close war leider positiv.
Der Oscar für das beste Drama abseits der Leinwand
Geht an: Melissa McCarthy (52)! Sie spielt im Disney-Film «Die kleine Meerjungfrau» die Unterwasser-Hexe Ursula. Doch vielleicht nahm sie das Konzept vom «Method Acting» zu ernst. Das ist eine Form des Schauspielerns, in dem Darstellende so tief in ihre Rolle eintauchen, dass sie die gewünschten Gefühle echt erleben. Ihre Oscar-Robe wurde nämlich Opfer eines Wasserschadens im Atelier des Designers Christian Siriano (37). Der schaffte es aber innert kürzester Zeit, ein Duplikat zu schneidern und McCarthy dieses am Morgen der Oscars noch vorbeizubringen. Somit bekommt er auch noch den Oscar für den schnellsten Designer.
Der Oscar für den zweifelhaftesten Trend
Geht an: das Diabetes-Medikament Ozempic! Auf Twitter trendet der Hashtag #ozempicoscars. Das darum, weil der Trend in Hollywood wieder in Richtung dramatisch dünn geht. Dafür verantwortlich soll der Wirkstoff Semaglutid sein, der eigentlich Diabetes-Erkrankten helfen soll, ihren Zuckerspiegel zu regulieren. Hollywood-Stars aber sollen das Medikament missbrauchen, um ihre Figur in Schach zu halten. Moderator Jimmy Kimmel konnte sich einen Scherz zum Thema nicht verkneifen. Mit Blick ins Publikum sagte er: «Wenn ich mich hier so umschaue, kann ich nicht anders als mich fragen, ob Ozempic vielleicht auch etwas für mich wäre.»