Die Liebesgeschichte von Aschenbrödel und ihrem Prinzen ist an Weihnachten nicht wegzudenken. Sie, das arme Mädchen, das von ihrer Stiefmutter und ihrer Stiefschwester wie eine Magd behandelt wird. Er, ein Prinz, der auf der Suche nach seiner Zukünftigen ist. Bei einem Ball verliert sie ihren Schuh, woraufhin er sich auf die Suche nach der Besitzerin macht. Dank drei magischen Haselnüssen finden die beiden zueinander. Jährlich wird diese Geschichte im Dezember im Fernsehen auf und ab gezeigt. Dieses Jahr feiert «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» sein 50. Jubiläum. Doch nicht mehr alle Darsteller im Film können sich über diesen Erfolg freuen. Denn nur wenige leben noch.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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Aschenbrödel
Libuše Šafránková (1953 – 2021) war gerade einmal 19 Jahre alt, als sie ihren internationalen Durchbruch in der Rolle des Aschenbrödels schaffte. Zuvor besuchte sie eine Schauspielschule. Ihr Auftritt im Klassiker ebnete ihr den Weg. Sie stand für über 80 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera, unter anderem für «Die kleine Meerjungfrau» und «Der Prinz und der Abendstern». Das Drama «Koyla», in dem sie eine Nebenrolle spielt, wurde gar mit einem Oscar ausgezeichnet. Doch 2014 folgte die Schocknachricht: Bei Šafránková wurde Lungenkrebs diagnostiziert. Ein Teil des Organs wurde bei einer Operation entfernt. Aufgrund ihrer Erkrankung zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Als sie 2015 mit der tschechischen Verdienstmedaille für ihre Leistung ausgezeichnet wurde, fehlte sie deshalb vor Ort. 2021 starb sie in einem Prager Spital. Am Abend davor wurde sie noch operiert.
Prinz
Pavel Trávníček (73) strahlte an der Seite von Šafránková – und das, obwohl er zu dem Zeitpunkt gar kein richtiger Schauspieler war. Denn eigentlich hat er ein Musikstudium absolviert. Mit der Arbeit vor der Kamera kam er lediglich durch einen Studentenfilm in Kontakt. Doch genau diesen hatte Regisseur Václav Vorlíček († 88) gesehen – und engagierte Trávníček. Er spielte den Prinzen, und es wurde die Rolle seines Lebens. Er war danach weiterhin als Schauspieler tätig, übernahm weitere royale Rollen und trat in «Der dritte Prinz» wieder gemeinsam mit Libuše Šafránková auf – doch an den Erfolg von «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» konnte er nicht anknüpfen. «Es ist eine grosse Ehre, dass diese Rolle mich so berühmt gemacht hat und mich bis heute jedes Jahr daran erinnert, dass es die Rolle meines Lebens war», sagte er einst. Für Aufsehen sorgte er nicht nur mit seiner Arbeit, sondern auch mit seinem Privatleben: Der Schauspieler war dreimal verheiratet, bevor er sein Liebesglück in der 31 Jahre jüngeren Monika Trávníčková (37) fand. Seine heutige Ehefrau machte ihn mit 66 Jahren nochmals zum Vater.
Stiefmutter
Ein langes Leben war für sie nicht vorgesehen: Carola Braunbock (1924 – 1978), die die Rolle der bösen Stiefmutter verkörperte, wurde nur 54 Jahre alt. Sie starb fünf Jahre nach der Veröffentlichung von «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» in Ost-Berlin an einer Krebserkrankung. Ihren Karrierehöhepunkt hat sie mit dem Kultfilm erreicht. Insgesamt spielt sie in 80 Produktionen mit. Zuletzt war sie im Film «Hochzeit in Weltzow» zu sehen. Braunbock machte aber nicht nur die Arbeit vor der Kamera Spass: Sie nahm auch Hörspiele auf und arbeitete fürs Radio.
Dora
Es ist wie in einer verkehrten Welt: Daniela Hlaváčová (78) spielt im Klassiker die böse Stiefschwester von Aschenbrödel. Für ihre Mutter war sie der Star im Haus. Im echten Leben sieht es ganz anders aus. Denn ihre ältere Schwester Jana Hlaváčová (85) ist ebenfalls Schauspielerin, jedoch berühmter als sie. Wenn Hlaváčová an die Dreharbeiten zurückdenkt, ist ihr vor allem die Kälte in Erinnerung geblieben. «Bis heute wundere ich mich, dass wir nicht erfroren sind. Bei einer Aufnahme hatte Libuše Šafránková rote Hände – das war nicht künstlich, es war Wirklichkeit», erzählte sie einst. Eine weitere Herausforderung für sie: Während der Aufnahmen damals war sie schwanger. Nach dem Märchenfilm spielte sie in weiteren Produktionen wie etwa «Zwei Mann zur Stelle» und «Des Kaisers neue Kleider» mit. Zuletzt war sie 2012 im Film «Bastardi 3» zu sehen.
König
Über 400 Rollen verkörperte Rolf Hoppe (1930 – 2018) während seiner Karriere als Schauspieler. Besonders präsent dürfte er den meisten aber als König in «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» sein. Daneben war er auch im «Tatort» zu sehen und spielte im oscarprämierten Film «Mephisto» den Nazi-Ministerpräsidenten Hermann Göring († 53). In den 90er-Jahren machte er aus einem früheren Bauernhof das Hoftheater Dresden. Das passt zu seinen Anfängen. Zur Schauspielerei kam er nämlich durch eine Theatergruppe in seinem Heimatort Ellrich (D). Vor fünf Jahren verstarb Hoppe mit 87 Jahren. Gemäss seiner Familie sei er friedlich eingeschlafen.
Königin
Die in Zürich geborene Karin Lesch (88) wurde von ihrem König höchstpersönlich ausgesucht. Hoppe schlug sie als seine Gattin vor. Nach dem Märchenfilm sollte aber Schluss sein. Lesch war lediglich in einer weiteren Produktion zu sehen, bevor sie ihre Schauspielkarriere an den Nagel hängte. Danach verliert sich ihre Spur, denn sie hat sich gänzlich zurückgezogen. Grund dafür sollen schwere Depressionen sein. Heute soll sie in der Nähe von Berlin leben.
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