Seine Spezialität auf der Bühne war es, das Publikum in Fantasiewelten zu entführen und zum Lachen zu bringen. Privat war es das Kochen von Rösti und Spiegelei. Zum heutigen fünften Todestag des Schweizer Jahrhundertclowns Dimitri (1935–2016) erzählt seine älteste Tochter Masha (57), die ihn als Seiltanzartistin oft auf seiner Tournee begleitete, aus seinem Leben.
«Es ist ein surreales Gefühl zu wissen, dass mein Papa vor fünf Jahren gestorben ist. Manchmal ist es so, als wäre es eine Ewigkeit her, manchmal, als sei es gestern gewesen.» An die letzten Momente mit ihm erinnert sie sich sehr genau. «Er war zu Hause, ihm ging es gesundheitlich sehr schlecht. Ich streichelte ihm über den Kopf, er gab mir einen Kuss auf die Hand, was er vorher noch nie gemacht hatte.» Einige Stunden später hörte sein Herz dann auf zu schlagen.
Disziplin und Kindereien
Ihr Vater habe eine Mischung aus strenger Disziplin und dem Verhalten eines kleinen Kindes gelebt. «Er machte viele Spässe mit uns, brachte uns mit seinen Zaubertricks zum Staunen», erzählt Masha Dimitri, die dankbar dafür ist, dass sie einen Vater hatte, der mit seinen fünf Kindern nur selten geschimpft hat.
Sie räumt aber auch ein: «Er war der perfekte Papa für Kinder, die sich kreativ ausleben wollen. Das war aber nicht für alle von uns der Lebensweg. Die anderen fühlten sich dann in ihren Bedürfnissen nicht so verstanden, wie ich es tat. Auch wenn er alle von uns immer ermutigte, unsere Wege zu gehen.»
Rösti und Spiegelei zum Todestag
Der heutige Todestag von Dimitri ist für Tochter Masha und ihre Geschwister ein trauriges Jubiläum. Nicht nur, dass ihr Vater vor fünf Jahren gestorben ist, auch ihre Mutter Gunda (1934–2020) verstarb letztes Jahr.
Das grosse Familienanwesen mit drei Häusern und einem Pool für 4,8 Millionen Franken im Tessiner Centovalli steht nach wie vor zum Verkauf. «Wir sind es jetzt total am Räumen, damit sich Interessierte überhaupt vorstellen können, was man damit alles machen kann. Davor war es wie ein Museum Dimitri», sagt sie sanft.
Ihre Verbundenheit mit Dimitri ist spürbar. «Ich spreche täglich mit meinem Papa», sagt sie. Und ergänzt: «Manchmal sage ich zu ihm, wenn du das gewusst hättest. In komischen Situationen spüre ich sogar, dass er ganz nahe bei mir ist, was mir sehr guttut.»
Den heutigen fünften Todestag wird sie mit Freunden im Tessin verbringen. «Ich mache zu Papas Ehren Rösti und Spiegelei.»
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