Am Samstagnachmittag haben sie Freunde noch an die Seepromenade in Ascona TI gebracht: Gunda Dimitri (†86) freute sich, dass sie seit dem Lockdown endlich wieder in geselliger Runde in einem Café sitzen konnte. Wieder daheim, mitten im Guetslibacken, schloss sie ihre Augen für immer: «Sie schleckte sich noch den Teig von den Fingern», erzählt Masha Dimitri (56).
Die letzten zwei Monate verbrachte sie quasi jeden Tag bei ihrer Mutter in Verscio TI, wo die betagte Dame in einem kleinen Haus gleich neben der Accademia Teatro Dimitri lebte. «Sie litt unter dem Social Distancing und konnte gar nicht begreifen, warum die Menschen plötzlich einen Bogen um sie gemacht haben, das war bedrückend für sie», so Masha. Sie brachte es nicht übers Herz, ihre Mutter in dieser Zeit allein zu lassen. «Meine Mamma ist meine Mamma, und ich umarme sie, so viel ich will. Sie brauchte diese körperliche Nähe.»
Corona machte Gunda einsam
In gewisser Weise war die Corona-Krise aber auch von Vorteil, wegen des Lockdowns hatte die Tochter keine Engagements und konnte Zeit bei der Mutter verbringen. Denn Gunda fühlte sich in ihrem Häuschen einsam, dort, wo sonst rundum so viel Betriebsamkeit war. «Ich sehe sie noch immer vor mir, wie sie auf dem Balkon vor Freude fast gehüpft ist, wenn ich zu Besuch gekommen bin.»
Gunda war die grosse Liebe von Dimitri (1935–2016), seit 1961 war sie mit dem berühmten Clown verheiratet. Schon als zwölfjähriger Bub hatte er sich in einem Ferienlager in die Schülerin verguckt. Gemeinsam gründeten sie 1975 die Scuola Teatro Dimitri in Verscio, bis heute Ausbildungsort für Artisten. Daneben war das Ehepaar auch sozial sehr engagiert und hat bei sich im Tessin Flüchtlinge aufgenommen. Die beiden haben fünf Kinder, neun Enkelkinder und drei Grossenkel. Im Programm «DimiTri-Generations» standen seit 2015 erstmals drei Generationen der Artistenfamilie gemeinsam auf der Bühne.
Abdankungsfeier, sobald man sich wieder umarmen darf
Dimitri verstarb vor vier Jahren an der Seite seiner Frau, ohne langes Leiden. «Meine Mutter hat es ihm gleichgetan», so Masha. «Wir sind sehr froh, dass sie nicht zu einem Pflegefall wurde, sondern dass sie mit Leichtigkeit gehen konnte.» Die Kremierung von Gunda findet am Mittwoch im engsten Familienkreis statt. «Wenn wir uns alle wieder umarmen dürfen, gibt es eine grosse Abdankungsfeier mit Musik und Tanz, das hat sich unsere Mutter so gewünscht.»
Angst vor dem Abschied hatten weder Dimitri noch seine Frau. Das Paar sprach viel über den Tod, und der Clown scherzte auch darüber. «Wir überlegen uns, wie das dann so vor sich geht, wenn wir uns im Himmel wieder umarmen», sagte Dimitri vor seinem Ableben. Man müsse daran denken, dass man dann nicht mehr Mann und Frau, sondern nur noch eine Seele sei.
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