Auf den Hund gekommen
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Mahny Djahanguiri und Robbie:Auf den Hund gekommen

Zürcherin verzückt Briten mit neuer Sportart
Doga – Yoga für Hund und Mensch

Mahny Djahanguiri wurde mit ihrem Hund Robbie in England zum Star – das Duo trat bei «Britain's Got Talent» auf und präsentierte eine einzigartige Sportart: Doga.
Publiziert: 17.05.2021 um 06:27 Uhr
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Die Schweiz-Britin Mahny Djahanguiri unterrichtet Doga. Hier ist sie mit ihrem Malteser Terrier Robbie zu sehen.
Foto: Mahny Djahanguiri ZVG
Franziska Pahle

Entspannung tut Menschen und Hunden gut. Niemand weiss das besser als Mahny Djahanguiri (48). Die Schweiz-Britin unterrichtet «Doga». Doch nicht der Hund führt die Übungen aus, sondern der Mensch. «Doga ist Yoga für dich und deinen Hund», erklärt Djahanguiri. «Die Leute denken, ich unterrichte Hunde-Yoga. Aber es geht um uns. Wir brauchen Yoga um zur Ruhe zu kommen, indem wir Tier-Posen imitieren. Unsere Ruhe überträgt sich auf den Hund. Er muss nicht bei der Yoga-Übung mitmachen. Es funktioniert auch, wenn er von der Seite zusieht.» Mit diesem Konzept wurde Djahanguiri in England zum Star.

Sie und ihr kleines weisses Hündchen, der Malteser Terrier Robbie (9), schafften es 2017 vor die TV-Kameras der Talent-Show «Britain's Got Talent». «Ich möchte der ganzen Welt Doga zeigen – es wäre auch etwas für die Queen, was sie mit ihren Corgis ausprobieren könnte», ist sich die Yoga-Lehrerin sicher.

Durch «Britain's Got Talent» wurden Mahny und Robbie zu Stars

Djahanguiris Auftritt geniesst bis heute Kultcharakter. Dafür sorgte Hündchen Robbie. Nach ihrer Performance kamen die Juroren Simon Cowell (61), Amanda Holden (50), Alesha Dixon (42) und David Walliams (49) auf die Bühne, um Doga selbst auszuprobieren. Robbie ging schnurstracks zu den Schuhen, die Juror Walliams ausgezogen hatte – und pinkelte vor laufender Kamera hinein. «Der Applaus war gigantisch», erinnert sich Djahanguiri lachend. «Die Leute dachten, ich hätte ihn dafür trainiert.» Sie fügt hinzu: «Wir wurden damit zum Trailer der Show!» Robbie habe auf die Bühne gepinkelt, auf der schon die Beatles auftraten. Djahanguiri zuckt mit den Schultern. «Was will man mehr. Der Auftritt hat uns eine Menge Türen geöffnet.»

Es folgten weitere TV-Auftritte, Interviews und Doga-Lektionen. Doch die Corona-Pandemie traf auch Djahanguiri und Robbie schwer. «Ehrlich gesagt brach erst einmal meine ganze Welt zusammen.» Sie musste Events absagen, konnte nicht mehr unterrichten.

Spitäler buchen Online-Doga-Lektionen

Langsam geht es aber wieder aufwärts. Während des ersten Lockdowns in England bekam sie einen Anruf der britischen ITV-Morgen-Show «Good Morning Britain» – und führte dort per Video-Einschaltung durch eine Doga-Session. «Die Leute waren begeistert, sie schickten Fotos und plötzlich wollten alle zu Hause Doga machen.» Yoga mit ihren Hunden habe die Leute beruhigt, als die Welt Kopf stand. «Selbst Spitäler aus Amerika haben mich gebucht, um ihren gestressten Mitarbeitern etwas Gutes zu tun.»

Doch wie kam Djahanguiro selbst zu Doga? «2009 war ich in Los Angeles, kam von einer Yoga-Stunde und sah auf einer Wiese Leute, umringt von ihren Hunden. Das war meine Eingebung, da wusste ich, das ist es, was ich machen will.» Zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch keinen eigenen Hund – dem begegnete sie erst drei Jahre später: Robbie. Der Vierbeiner lief ihr im Londoner Hyde Park über den Weg. Die damaligen Besitzer hatten ihn erst kurze Zeit, aber waren mit dem Tier überfordert – sie gaben ihn an Djahanguiri weiter. «Ein Wunder», wie sie heute sagt. «Mein ganzes Leben hat sich dadurch verändert.» Die Yoga-Lehrerin wird emotional, wenn sie von Robbie erzählt. Nie habe er für Doga trainiert. «Er kam einfach zu mir und hat alles mitgemacht. Der perfekte Doga-Demo-Hund.»

Mahny Djahanguiri will zurück in die Schweiz

Inzwischen überlegt die Doga-Lehrerin, die in Zürich geboren und aufgewachsen ist, wieder in ihre alte Heimat zurück zu kommen. Sie wechselt auf einmal ins perfekte Schweizerdeutsch: «Ich habe die Kantonsschule Riesbach besucht», erzählt sie. «Mein Vater hat einen iranischen Hintergrund, meine Mutter ist britisch.» Es sei in den 70er Jahren schwierig für sie gewesen. «Ich habe gemischte Kulturen in mir, ich war anders als die anderen.»

Ihre Eltern und ihr Bruder leben immer noch in Albisrieden, sie besuche ihre Familie dort so oft es geht – und träumt von einem Doga-Studio in Zürich. Die Schweizer seien Doga gegenüber aufgeschlossener, findet Djahanguiri. Die schönsten Momente in ihrer Heimat seien für sie, wenn sie über Bellevue-Brücke beim Zürichsee läuft und die Berge sieht. Auch Schweizer Schoggi sei mit nichts zu vergleichen. Ihr nächster Schritt: «Ich möchte dieses Jahr in die Schweiz kommen und einen Sommer-Doga-Workshop anbieten.»

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