Sven Schelker als spiritueller Anführer in «Die Beschatter»
So hast du den Basler Schauspielstar noch nie gesehen

Der Basler Sven Schelker ist ein äusserst wandelbarer Schauspieler, wie er schon im Film «Bruno Manser – Die Stimme des Regenwaldes» zeigte. In der aktuellen Episode der SRF-Serie «Die Beschatter» verkörpert er nun den sinistren Anführer der Lebensgemeinschaft Shanti.
Publiziert: 03.03.2025 um 21:41 Uhr
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Aktualisiert: 00:02 Uhr
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«Beschatter» Milan sucht auf dem Lebenshof Shanti nach Erleuchtung: Sven Schelker als Kommunen-Anführer Julian Paradis (links), Dardan Sadik als Milan Gjokaj.
Foto: SRF/Pascal Mora

Auf einen Blick

  • Sven Schelker spielt spirituellen Anführer in «Die Beschatter» auf SRF 1
  • Basel als Drehort zeigt unbekannte Seiten der Stadt
  • Schelker wechselte 2020 vom Hamburger Theater zum Theater Basel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Schauplatz der neusten Folge von «Die Beschatter» ist eine obskure Wohngemeinschaft in der Nähe von Basel: Julian Paradis heisst der spirituelle Anführer der Aussteiger-Kommune Lebenshof Shanti, umwölkt von indischer Musik und dem Duft von Chai-Tee und Räucherstäbchen.

Erst bei längerem Hinsehen und mit Fantasie ist unter den bunten Gewändern und Dreadlocks Schauspielstar Sven Schelker (35) erkennbar. «Das sind zum Glück nicht meine echten Haare», kommentiert er seine Verwandlung. «Es hat jeweils zweieinhalb Stunden gedauert, die Extensions zu fixieren. Und nochmals so lange, sie wieder rauszunehmen. Doch ich denke, der Aufwand hat sich gelohnt.»

Parallelen zum Sektenboom in der Schweiz

In der Tat verkörpert Schelker diesen sinistren Charakter glaubwürdig. «Paradis spielt mit falschen Hoffnungen, er gefährdet und verletzt Menschen. Das macht ihn ekelhaft und unausstehlich. Hassenswert ist zwar ein starker Ausdruck, aber ich wähle ihn trotzdem», sagt er.

Ein Verhaltensmuster, das auch im echten Leben vorkommt. Schelker erwähnt den Sektenboom in der Schweiz in den 1980er- und 1990er-Jahren mit Beispielen wie Methernita in Linden BE. «Solche Gemeinschaften versprechen religiöse Erlösung. Die Realität ist dann aber sehr autoritär und übergriffig, psychisch und physisch gewalttätig. Diese Diskrepanz interessierte mich, solche Dynamiken sind hochspannend.»

Ausschlaggebend dafür, sich gerne in diesen «Bad Guy» zu verwandeln, war für Schelker auch Co-Regisseur Michael Steiner (55). «Wir haben zusammen den Film ‹Und morgen seit ihr tot› über das Geiseldrama in Pakistan gedreht. Das war ein prägendes Erlebnis für uns beide. Und es war klar, dass wir unsere Zusammenarbeit nach Möglichkeit fortsetzen wollten.»

An der Serie «Die Beschatter» grundsätzlich reizvoll findet Schelker den Genremix. «Es ist ein mutiger Versuch, den Spagat zwischen Krimi, Comedy und Thriller zu schaffen, ein gewagter, schwieriger Balanceakt. Und ich finde es wohltuend, dass das Publikum ausser Paradis auch Figuren vorgesetzt bekommt, die es ins Herz schliessen kann.»

Gezeigt wird das «andere» Basel

Bemerkenswert an der TV-Reihe ist auch, dass von Basel nicht die bekannten Postkarten-Sujets, sondern die Hafen- und Industriegegenden im Bild sind. «Überhaupt ist Basel eine jener Städte, die noch am wenigsten abgefilmt wurden. Das hat etwas Erfrischendes», sagt der gebürtige Reinacher.

«Ich bin hier aufgewachsen, war aber auch zehn Jahre am Stück weg und habe also nicht nur die Innensicht. Basel ist sehr kulturaffin und ich spüre aktuell auch am Theater Basel eine echte Aufbruchstimmung.» Mit der Spielzeit 2020/21 hat Schelker fix von Hamburg ans Basler Haus gewechselt.

Dieses Jahr freut er sich ebenso auf den Release der Verfilmung von Max Frischs (1911–1991) Roman «Stiller» unter der Regie von Stefan Haupt (64). «Mit ihm habe ich vor zehn Jahren ‹Der Kreis› gedreht und ich schätze ihn sehr.» Das Werk läuft voraussichtlich Mitte Oktober in den Schweizer Kinos an.

«Die Beschatter», Episode «Der Thriller», Dienstag, 4. März, SRF 1, 20.05 Uhr. 

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