Stefanie Heinzmann über ihre Karriere
«Manches kann ich bis heute nicht glauben»

Stefanie Heinzmann gehört zu den erfolgreichsten Sängerinnen der Schweiz. Ihren Durchbruch feierte sie 2008: Musik bestimmte aber schon vorher ihr Leben. Was sie uns sonst noch verriet.
Publiziert: 13.08.2023 um 12:50 Uhr
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Stefanie Heinzmann steht seit 15 Jahren auf der Bühne.
Foto: Getty Images
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Michel ImhofTeamlead People

Am 10. Januar 2008 veränderte sich ihr Leben auf einen Schlag: Stefanie Heinzmann (34) aus Eyholz VS gewann die Castingshow «SSDSDSSWEMUGABRTLAD» von Stefan Raab (56). Das machte sie über Nacht zu einem gefeierten Popstar der deutschsprachigen Musiklandschaft.

Und doch: Den 10. Januar 2023 hat sie nicht speziell gefeiert. «Ich bin schlecht in Daten», gibt Stefanie Heinzmann im Interview mit SonntagsBlick zu. Ausserdem sei das ganze Jahr ein Fest für sie. «Vor 15 Jahren sind ja noch viel mehr schöne Dinge passiert als nur mein Sieg: das erste Album, die ersten Konzerte. Manches kann ich bis heute nicht glauben.»

Ein besonderer Tag wird für Heinzmann aber der nächste Sonntag. Am 20. August gibt sie am Open Air Gampel ihre grosse Jubiläumsshow mit vielen Gästen. Rockstar Rea Garvey (50) Schweizer Rapper Stress (46) und Schlagersängerin Francine Jordi (46) haben ihre Einladung ins Wallis unter anderen angenommen. «Ich hätte nie gedacht, dass so viele sich Zeit nehmen können», sagt sie. Und auch wenn sie noch eine Menge vorbereiten müsse: «Ich freue mich unendlich!»

Das Konzert wird eine Rückblende auf ihre Karriere. Für uns schaut sie noch etwas umfangreicher auf ihr Leben zurück und öffnet dafür ihr Fotoalbum.

Meine Kindheit

«Ich hatte eine schöne Kindheit und ging die ersten drei Jahre sehr gerne zur Schule. Meine Lehrerin war toll! Elisabeth Truffer hat immer mit uns gesungen. Darum war sie ein Vorbild für mich. Mein erster Schultag war übrigens mein letzter ohne Brille. Im Unterricht merkte ich nämlich, dass ich auf der Wandtafel nichts erkennen konnte.»

Stefanie Heinzmann an ihrem ersten Schultag im Jahr 1996.
Stefanie Heinzmann als Zweijährige mit dem Sohn ihres Paten, Oli. Was sie damals gesungen hat, weiss sie nicht.

Meine Anfänge mit Big Fisch

«Eine ungemein aufregende Zeit. Ich war zwar der Star auf der Bühne, aber gleichzeitig unglaublich schüchtern. Ich wollte zwar singen, aber am liebsten nichts sagen, wenn ich vor den Menschen stand. Viele Menschen, die ich aus dieser Zeit kenne, sind heute noch an meiner Seite – zum Beispiel mein bester Freund Ephraim. Nur rosig war diese Zeit allerdings nicht: Ich habe mich wegen einer Depression selbst in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Dort verbrachte ich mehrere Monate.»

Stefanie Heinzmann (Mitte) machte ihre musikalischen Anfänge mit der Band Big Fisch. Sie sangen unter anderem die Wallis-Hymne «Chumm ins Wallis».

SSDSDSSWEMUGABRTLAD

«Mein Bruder und ich haben immer ‹TV total› geschaut. Als Stefan Raab eine neue Castingshow ankündigte, meinte Claudio, wir sollten da hin. Ich war skeptisch, liess mich aber zu einem Tagesausflug nach Köln überreden – und dachte, ich komme eh nicht weiter. Falsch gedacht. Den Moment, als ich nach dem Sieg nach mehreren Promo-Tagen vom Flughafen Zürich bis nach Visp chauffiert worden bin, vergesse ich nie. Ich war komplett überfordert und weinte. Bis heute ist diese Erinnerung sehr surreal.»

Stefanie Heinzmann nach dem Sieg in Stefan Raabs Castingshow «SSDSDSSWEMUGABRTLAD». Bis heute gratulieren sie sich stets zum Geburtstag.
Foto: Ex-Press

Miis Wallis

«Ich fühle mich einfach wohl in diesem Tälli. Immer wenn ich zurückgehe, merke ich, wie sehr ich im Wallis verwurzelt bin. Es ist so ein schöner Fleck. Und auch wenn ich jetzt am Thunersee wohne: Mindestens einmal pro Woche findet man mich in meiner Heimat. Es ist zum Glück nicht so weit.»

Dem Wallis gehört das Herz von Stefanie Heinzmann. Hier wandert sie in der Nähe der Sunnegga in Zermatt vor dem Matterhorn.
Foto: Instagram

Meine Eltern

«Ich weiss, das sagen alle, aber: Ich habe wirklich die besten Eltern im Universum. Sie kamen in keiner einfachen Zeit im Wallis zur Welt, haben aber ihr Ding durchgezogen und waren immer sehr tolerant. Keines meiner Piercings oder Tattoos brachte sie aus der Ruhe. Und ich weiss: Egal, wo ich bin, meine Eltern würden immer alles stehen und liegen lassen für mich. Ich bin ihnen unendlich dankbar.»

Sie habe die allerbesten Eltern der Welt, betont Heinzmann. Hier posiert sie mit Mama Berti und Papa Albi.

Mein Bruder Claudio

«Er war nach meinem Sieg bei Stefan Raab jahrelang mein Manager. Dieser Schritt war für mich sonnenklar: Er war es ja auch, der mich damals zum Casting brachte und zu den Shows in Köln. Bis heute ist er einer meiner besten Freunde.»

Stefanie Heinzmann mit ihrem Bruder Claudio. Er brachte sie zum Vorsingen bei Stefan Raab.
Foto: Instagram

Gregor Meyle

«Er wurde bei ‹SSDSDSSWEMUGABRTLAD› Zweiter. Statt mir nach meinem Sieg zu gratulieren, gingen meine Eltern damals zu ihm hin und entschuldigten sich. Ich muss immer schmunzeln, wenn ich daran zurückdenke. Er ist ein super Typ, und ich glaube nicht, dass ich eine ähnlich gute Karriere hingelegt hätte wie er, wäre ich auf dem zweiten Platz gelandet.»

Gregor Meyle wurde von Stefanie Heinzmann auf den zweiten Platz verwiesen. Er hat aber bis heute eine beachtliche Karriere hingelegt.

Lionel Richie

«Hätte man mich damals gefragt, ob ich bei der Echo-Verleihung mit Lionel Richie singen will, hätte ich wohl vor lauter Nervosität mit Nein geantwortet. Ich bin froh, hat man mich vor vollendete Tatsachen gestellt. Erst vor kurzem hab ich wieder mal googeln müssen, ob ich wirklich einen gemeinsamen Song mit ihm habe, weil ich das so surreal finde.»

Stefanie Heinzmann sang 2009 gemeinsam mit Lionel Richie bei der Verleihung des Echo.
Foto: Universal Music

Europa-Park

«Einer meiner Lieblingsorte. Meine Eltern arbeiteten in einem Restaurant. Den Sommer verbrachten wir darum jeweils in einer Alphütte oberhalb von Mund. Ferien gab es nur vereinzelt. Wir verbrachten dafür aber immer einige Tage im Europa-Park. Das ist für mich bis heute das Grösste. Heute fahre ich zur Entspannung auch alleine nach Rust. Erste Station ist dann immer der Schminkstand, damit ich mit ‹Pfiffoltra› – einem Schmetterling – oder Maus im Gesicht anonym durch den Park schlendern kann.»

Die kleine Stefanie Heinzmann mit ihrer Mutter Berti auf dem Dino-Karussell im Europa-Park. Bis heute ist der Freizeitpark ein Lieblingsplatz von Heinzmann.
Foto: Instagram

Meine Frisur

«Ich habe schon immer mit dem Gedanken gespielt, mir meine Haare abrasieren zu lassen. 2019 war es so weit. Eine Freundin wusste von dem Plan und kam extra aus dem Kanton Bern ins Wallis. Den Schritt bereue ich bis heute nicht. Im Gegenteil, ich fühle mich total wohl und frei.»

Ende 2019 hat sich Stefanie Heinzmann ihre Haare abrasiert. Sie hatte schon länger mit diesem Gedanken gespielt.

Thunersee

«Das ist ein Foto vom Seaside Festival 2019 in Spiez. Mittlerweile wohne ich seit bald einem Jahr mit meinem Freund in der Nähe von Thun, wir haben ein Häuschen mit Seeblick. Ich geniesse die Nähe zum Wasser und nutze sie regelmässig. Ausserdem spare ich, egal, wohin ich fahre, mindestens 90 Minuten Anfahrtszeit. Aber auch wenn ich mich am Thunersee inzwischen auch zu Hause fühle, mein Herz gehört dem Wallis.»

Stefanie Heinzmann trat 2018 am Seaside Festival in Spiez auf. Heute wohnt sie selbst am Thunersee.
Foto: Peter Gerber

Tickets für Stefanie Heinzmanns Jubiläumsshow am Open Air Gampel gibts bei Ticketcorner.

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