Dieser Witz hatte Folgen! Bei den Oscars wandte sich Moderator Chris Rock (57) an Jada Pinkett Smith (50): «G.I. Jane 2 – ich kann es nicht erwarten, das zu sehen.» Eine Anspielung auf den Film «G.I. Jane», in dem sich Demi Moore (59) als Soldatin den Kopf rasierte. Während Jada Pinkett Smith, deren Haarausfall krankheitsbedingt ist, nur die Augen verdrehte, handelte ihr Ehemann: Will Smith betrat die Bühne und ohrfeigte Chris Rock!
Der Schweizer Comedian Stefan Büsser (37) kann über vieles lachen – doch der Humor des Oscar-Moderators gehört nicht dazu. «Das war sicher nicht sein bester Witz an diesem Abend, weil er auf Kosten einer kranken Person ging», meint er zu Blick. Er glaube aber nicht, dass Chris Rock Jada Pinkett Smith vorsätzlich verletzen wollte. Das bestätigen auch US-Medien: Er soll nichts von ihrer Krankheit gewusst haben.
Büsser ist selbst krank – und macht Witze darüber
Büsser, der selbst die Lungenkrankheit Cystische Fibrose hat, betont, dass Witze über Krankheiten kein Tabuthema seien. «Ich mache die selber auch, und ich muss mir in unserem ‹Comedymänner›-Podcast ständig Witze über meine Lebenserwartung anhören. Allerdings sind das zwei Freunde von mir, welche die Witze machen, und sie wissen, dass es okay ist für mich», so der Moderator.
Satire kennt in seinen Augen keine Grenzen – solange die Pointe stimme. «Im besten Fall tritt Comedy immer nach oben, also auch da hin, wo die Hollywoodstars sind. Als privilegierte Menschen müssen sie mehr wegstecken können und tun das ja auch oft.» Das hätten beispielsweise die Witze von Ricky Gervais (60) vor zwei Jahren bei den Golden Globes gezeigt.
Kritik an Will Smiths Reaktion
Hart ins Gericht geht Büsser mit Will Smiths Reaktion. «Sie ist etwa gleich schlecht wie der Witz», sagt er. Emotional sei es zwar verständlich, aber Gewalt ist für ihn einfach keine Lösung. «Wäre er einfach auf die Bühne gelaufen und hätte Chris Rock eine Standpauke gehalten und gesagt, dass man keine Witze über kranke Menschen mache, wäre er als zweifacher Sieger an diesem Abend vom Platz gegangen.» Nun hat Will Smith das Gegenteil erreicht: Statt über seinen ersten Oscar spricht die ganze Welt über den Ausraster vor einem Millionen-Publikum.