SRF-Moderatorin Jennifer Bosshard über Körperkritik, Sport und Schönheitsideale
«Ich bekomme negative Kommentare zu meiner Optik»

Jennifer Bosshard führt am Samstag durch die Show «Super10Kampf» der Schweizer Sporthilfe. Für Blick gab die SRF-Frau einen Einblick in ihr Verhältnis zu Essen, Sport und zu ihrem Körper und den angriffigen Kommentaren auf Social Media.
Publiziert: 15.12.2023 um 20:19 Uhr
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Jennifer Bosshard kennt die Auseinandersetzung mit Schönheitsidealen und Kommentaren über ihr Aussehen.
Foto: keystone-sda.ch
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Berit-Silja GründlersRedaktorin People

Vor der Aufzeichnung der Show «Super10Kampf», die am Samstag um 20.10 Uhr auf SRF ausgestrahlt wird, empfand Moderatorin Jennifer Bosshard (30) nur zwei Gefühlsoptionen: «Der totale Nervenzusammenbruch – oder einfach geniessen», wie die «Gesichter & Geschichten»-Frau zu Blick sagt. «Ich habe mich für Zweiteres entschieden, und das hat dann auch gut funktioniert.»

Vor rund 12'000 Menschen im Hallenstadion zu stehen, ist für Bosshard nämlich alles andere als einfach: «Ich moderiere ja Tag für Tag bei ‹G&G› vor viel mehr Zuschauenden, aber dieses Publikum dann wirklich vor sich zu haben, ist etwas ganz anderes. Mit meiner Tendenz, zu viel zu hirnen, kann es mir schwerfallen, solche Momente wirklich zu geniessen.»

Böse Kommentare auf Instagram

Seit rund sechs Jahren arbeitet Jennifer Bosshard für SRF vor der Kamera. Sie hat Zeit gebraucht, um anzukommen. «Ich bin nun wirklich glücklich und seit einem halben Jahr auch Produzentin», sagt die Baslerin. Die ersten Jahre als Moderatorin der erfolgreichen Vorabend-Sendung «Gesichter & Geschichten», ehemals «Glanz & Gloria», sei sie auch mal «geschwommen und nicht sicher gewesen, einen Fehler gemacht zu haben».

Einen Teil dazu beigetragen habe auch der Druck, der auf jungen Frauen in der Öffentlichkeit lastet: gefallen zu müssen. «Davor bin ich natürlich nicht gefeit», so Bosshard weiter. «Auch mich erreichen negative Kommentare von Menschen, die auf meine Optik zielen. Zum Glück haben mir meine Eltern ein sehr gutes Selbstbewusstsein mitgegeben, und ich bin so gefestigt, dass ich solche Beiträge ausblenden kann.»

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Als Kind als mollig bezeichnet

Und das musste Jennifer Bosshard schon früh: «Als Kind gab es eine Zeit, in der man mir sagte, ich sei mollig. Ich habe das eigentlich nie so empfunden und meine Familie auch nicht. Wenn ich heute darüber nachdenke, ist es sehr problematisch, das einem Kind an den Kopf zu werfen. Gerade bei Kindern können solche Äusserungen schwerwiegende Folgen haben.»

Bosshard liess sich aber eines nie vermiesen: «Essen und das dazugehörige Beisammensein mit meinen Liebsten sind mir heilig, das lasse ich mir nicht nehmen.» Neben diesem Balsam für die Seele gehöre aber auch Bewegung fest zu Bosshards Leben: «Ich probiere gern verschiedene Sportarten aus. Aber im Grunde brauche ich immer etwas, zum Entspannen und etwas zum Auspowern. Im Moment sind das Pilates und Boxen.»

Mit Blick in die Zukunft wünscht sich Jennifer Bosshard, dass «Frauen ihren Wert nicht mehr über ihr Äusseres definieren müssen.» Individualität und Selbstbewusstsein seien die besten Rüstungen gegen Kommentare, wie sie die Moderatorin auch immer wieder erreichen. «Ich hoffe sehr, dass die nächste Generation darauf setzen wird. Denn wer sich selber kleinmacht, gibt anderen Menschen die Erlaubnis, das auch zu tun.»

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