Im Podcast «Wahrheit, Wein und Eisenring» müssen sich Schweizer Prominente Fragen stellen, denen sie sonst lieber aus dem Weg gehen. Die Stars ziehen eine Karte mit einem Begriff, oft ein Tabuthema, Moderatorin Yvonne Eisenring (34) stellt danach Fragen dazu. Ein Format, das gut zu Eva Wannenmacher (49) passt. Denn für die SRF-Moderatorin sind Themen wie Sex oder Selbstbefriedigung keine Aufreger. Im Gegenteil: Im Rahmen ihrer neuen Nebentätigkeit als Life-Coach beschäftigt sich Wannenmacher häufig beruflich damit.
Als also die Karte «Libido» aufgedeckt wurde, kam die TV-Frau nicht ins Stocken. «Als junges Mädchen hat man selbstverständlich eine andere Libido als eine 50-jährige Frau», sagt Wannenmacher dazu. «Sie ist auf jeden Fall stärker geworden. Man kennt sich selber und man weiss, was man will.» Das hätten ihr nicht nur ihre Erfahrungen gezeigt, sondern auch die ihrer gleichaltrigen Freundinnen: «Das ist eine zunehmende Kraft, nicht eine abnehmende. In unserem Kulturkreis gibt es oft das Klischee, dass Frauen, die gegen 50 gehen, als asexuell eingestuft werden. Ich finde, das stimmt überhaupt nicht.»
«Frauen starten noch einmal durch – auch in der Sexualität»
Das habe auch damit zu tun, dass Frauen in diesem Alter oft in einen neuen Lebensabschnitt wechseln: «Manche trennen sich, bei anderen ziehen die Kinder aus. Ich erlebe viele Frauen, die dann noch einmal durchstarten – auch in der Sexualität.»
Auch das Thema Selbstbefriedigung habe Wannenmacher eher spät für sich entdeckt. «Ich habe immer gern Sexualität gelebt, aber weniger mit mir selbst», erzählt Wannenmacher. «Ich glaube, das war ein Prozess, es auch mit mir selbst wunderschön zu haben.» Wenn man mit seiner eigenen Sexualität weiterkommen will, sei es auch wichtig, «herauszufinden was man selber gern hat».
Dass ihr das Thema am Herzen liegt, zeigte sich auch schon in Wannenmachers Sendung «Kulturplatz». Dort thematisierte sie im November 2020 die weibliche Sexualität und besuchte unter anderem eine Masturbationsrunde. «Selbstkenntnis und Selbstliebe ist aktuell noch wichtiger und wertvoller geworden», urteilte sie danach über die spezielle Erfahrung. (klm)