Foto: SRF

Der Mittwochabend ist das SRF-Sorgenkind
Wannenmacher auf dem Abstellgleis

Weshalb laufen die stark gemachten Service-public-Leuchttürme «Kulturplatz» und «Einstein» am Mittwoch und Donnerstag erst um 22.25 Uhr auf SRF 1? Nach den unattraktiven Dokfilm-Sessionen steigen viele Zuschauer aus. Das sorgt für ein zusätzliches Quotentief.
Publiziert: 22.10.2019 um 23:16 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2021 um 13:26 Uhr
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Seit 2004 ist Eva Wannenmacher auf dem «Kulturplatz» zu sehen. Nicht immer am gleichen Sendetag und -ort, was sich auf die Quote auswirkt. Zurzeit läuft die Sendung, die alternierend von Wannenmacher und Nina Mavis Brunner moderiert wird, am Mittwochabend um 22.25 Uhr auf SRF 1.
Foto: SRF/Peter Mosimann
Jean-Claude Galli, Peter Padrutt

Das hat sie nicht verdient: Seit Sommer 2018 moderiert Eva Wannenmacher (48) den «Kulturplatz» am späten Abend unter schlechten Voraussetzungen. Seit 15 Jahren führt sie mit viel Esprit durch die Sendung. Das Format schafft es nicht zuletzt dank ihr, intellektuelle Themen süffig aufzuarbeiten, leidet aber unter einer verfehlten Programmstruktur am Mittwochabend.

Im Spätsommer letzten Jahres gab SRF den Quiz-Sendeplatz um 20 Uhr auf. Das war einzig für die «Rundschau» halbwegs von Vorteil, die vorverlegt wurde. So wollte man auch der Fussball-Konkurrenz auf SRF zwei ausweichen. Der «Kulturplatz» leidet seither darunter, dass SRF zuvor billig eingekaufte Dokus zeigt. Sie sind oft sperrig und zielen am Publikum vorbei. Allerdings kosten sie nur rund 14'000 Franken im Gegensatz zu einer eigenproduzierten Dok, die rund 136'000 Franken verschlingt. Damit kommt aber der ganze Mittwochabend nicht auf Touren.

76000 wollten den «Kulturplatz» im ersten Halbjahr 2019 durchschnittlich sehen

Letzte Woche warf der «Kulturplatz» einen spannenden Blick auf die Affäre um Harvey Weinstein (67). Doch die Sendung sahen gerade mal 77'000 Zuschauer (11,4 Prozent Marktanteil). Das ist kein Ausrutscher, sondern liegt exakt im Halbjahresschnitt 2019 (76'000). Kein Wunder: Die früher am Abend ausgestrahlte Doku zum Thema Spitzengastronomie schmeckte nur wenigen. Gerade mal 148'000 Zuschauer – für den Sendeplatz eine sehr mässige Quote – wollten den Beitrag aus dem Vorratsschrank sehen. Er ist immerhin schon drei Jahre alt. Und danach wird es sehr schwierig, die Zuschauer zu später Stunde bei der Stange zu halten.

Auch für den heutigen «Kulturplatz» wird es nicht einfach sein. Dabei greift er das aktuelle Thema «Homo, Hetero, Trans – wie queer ist die Welt?» garantiert bunt auf. Zuvor läuft schwere Kost: die Doku «Geboren im iranischen Gefängnis – Aufarbeitung eines Traumas». Auch sie wurde eingekauft und stammt von 2016.

Unerklärlich ist, warum SRF einerseits in den «Kulturplatz» investiert, um die Sendung zur Geisterstunde zu verlochen. Die Redaktion wurde diesen Sommer nach Basel verlegt – in einen protzigen, von den Star-Architekten Herzog & de Meuron erschaffenen Bau, was mit 27 Millionen Franken zu Buche schlug.

Forderungen nach einem besseren Sendeplatz

Klar ist: Der «Kulturplatz» hat einen besseren Platz verdient – genauso wie das gut gemachte Wissenschaftsmagazin «Einstein», das am Donnerstag ebenfalls erst nach «10 vor 10» und viel zu spät läuft. Das sorgt für Unmut: So hat auch ein bekannter SRF-Moderator TV-Direktorin Nathalie Wappler (51) geschrieben, beide Sendungen bräuchten dringend einen besseren Sendeplatz. Tatsächlich bekommt man den Eindruck, SRF schiebe die aufwendigen Formate so lange ins Abseits, bis man sagen kann: Es braucht sie gar nicht mehr.

BLICK unterbreitete SRF mehrere Fragen zum Sorgenkind am Mittwochabend. Die knappe Antwort: «Wissens- und Kulturthemen haben bei SRF einen hohen Stellenwert. Die Überprüfung von Sendeplätzen und Inhalten ist ein laufender Prozess.»

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