Die gestrige «Arena» sorgte schon im Vorfeld für ordentlich Wirbel. Und auch in der Sendung kamen die Befürworter und Gegner der Ehe für homosexuelle Paare auf keinen grünen Zweig. Besonders Alt-SVP-Nationalrat Oskar Freysinger (59) gefiel sich dabei einmal mehr in der Rolle des hitzigen Provokateur. Einer, der sich davon nicht aus der Ruhe bringen liess, war Moderator Kurt Aeschbacher (71).
Der Talk-Master argumentierte von seinem Sitzplatz in der sogenannten «Loge» ruhig für ein Thema, das ihm sehr am Herzen liegt. «Als ich mein Coming-Out hatte, waren das noch Schlagzeilen. Meine Mutter hatte Tränen in den Augen, weil es nun öffentlich war und es eine Scham für sie war. Das mussten wir überwinden.»
Aeschbacher war gerade beim Anwalt
Für den Talkmaster sei es keine Frage, dass es die «Ehe für Alle» braucht. Denn auch er würde gerne seinen Lebenspartner Leonardo Reinau heiraten, wie er gestern enthüllte. Er sei gerade an diesem Tag beim Anwalt gewesen, um die nächsten rechtlichen Schritte für seine Beziehung abzuklären: «Da zeigt sich auch, wie diskriminierend die Sache ist. Damit man das alles regeln kann, muss man sich einen Anwalt nehmen, man muss den bezahlen, man muss alles im Detail abklären, damit (…) wir gleich leben können wie alle anderen.»
Für ihn sei Heiraten «absolut ein Thema»: «Auch einfach weil es einen grossen Altersunterschied gibt und weil wir deshalb in diesem Sinne gewisse Dinge klar regeln wollen. Und auch der Staat soll dafür sorgen, dass das möglich ist.»
«Wir fallen jetzt nicht im Fernsehen voreinander auf die Knie.»
Auf die Frage von Moderator Sandro Brotz (50), ob Aeschbacher denn schon einen Antrag gemacht habe, wich die SRF-Legende aus: «Wir werden das nicht gross machen. Wir fallen jetzt nicht im Fernsehen voreinander auf die Knie.» Sein Freund stehe ohnehin nicht gerne in der Öffentlichkeit.
Freysingers Einwand, dass er als verheirateter Mann auch mehr Steuern bezahlen müsse, liess Aeschbi nicht gelten – und ernete für sein Gegenargument Beifall: «Das geht doch nicht um das. Man hat als Bürger ob schwul oder heterosexuell Pflichten dem Staat gegenüber. Aber dafür verlangen wir auch, dass der Staat alle Bürger gleich behandelt.»
Aeschbacher und sein Partner Leonardo Reinau sind seit bald sechs Jahren ein Paar. (klm)
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