Sie will in Berlin ganz hoch hinaus
Daheim bei Schriftstellerin Sara Gmuer

Vom Punk zum Model, vom Schauspiel zum Rap: Jetzt hat Sara Gmuer mit «Achtzehnter Stock» ihren zweiten Roman geschrieben. Die Autorin lebt in Berlin – und hat in der Metropole ihre wahre Berufung gefunden.
Publiziert: 06.04.2025 um 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2025 um 17:21 Uhr
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Sprachgewandt: Sara Gmuer kommt am 8. April in ihre alte Heimat und liest im Zürcher Kaufleuten aus dem neuen Roman.
Foto: Linda Käsbohrer

Darum gehts

  • Sara Gmuer veröffentlicht neuen Roman «Achtzehnter Stock» über Berliner Plattenbausiedlung
  • Ehemalige Rapperin und Schauspielerin fand im Schreiben ihre Berufung
  • Zwölf Jahre nach ihrem Debütroman erscheint ihr zweites Werk
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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René Haenig
Schweizer Illustrierte

«Achtzehnter Stock» lautet der Titel ihres neuen Romans, selbst aber lebt Schriftstellerin Sara Gmuer (44) im Parterre. Und statt in einem der von ihr beschriebenen tristen Plattenbauriesen liegt ihre Wohnung in einer modernen Sechs-Etagen-Überbauung im Berliner Stadtteil Lichtenberg. Die nächste «Platte» ragt allerdings keine 500 Meter von ihrem Zuhause in den Hauptstadthimmel. Sie läuft tagtäglich daran vorbei – und deshalb hat sie die Hochhaussiedlung zum Schauplatz ihres aktuellen Buches gemacht.

Die SRF-Radiosendung «Künste im Gespräch» lobt Gmuers jüngstes Werk: «Der Roman ist in einem so unterhaltsamen wie schroffen Ton erzählt. Und die Handlung ist rasant wie eine Netflix-Serie. Es geht auf und ab. Langweilig wird es beim Lesen nie.» Es scheint, als ob die Tessinerin mit Luzerner Wurzeln an den Erfolg ihres Debütromans von vor zwölf Jahren nahtlos anknüpft: «Karizma» handelte von einer jungen Frau, die sich als Rapperin in der männerdominierten Rapszene durchsetzt. Gmuer stand einst selbst als Rapperin auf der Bühne; lief als Model über Catwalks, spielte in der ProSieben-Serie «Freunde – Das Leben beginnt» von 2003 bis 2006 die Rolle der Lisa Patzer, tauchte im Musikvideo der Punkband Die Ärzte im Song «Fiasko» auf – und besetzte ganz früher sogar mal selbst als Punk Häuser in Luzern.

Jetzt ist die Mutter von Ava (9) und Gian (7) angekommen. Schriftstellerei sei ihre Berufung. «Das Schreiben verbindet alles davor Gewesene. In der Schauspielerei geht es um Texte, in der Rapmusik genauso.» Der «Spiegel» rühmte den Stil von Sara Gmuer schon 2012: «Ihre Sprache knallt schön und fett wie ein schneller Beat.»

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Dass es trotzdem zwölf Jahre dauerte, ehe sie wieder in die Computertasten haute für ein neues Buch, hat damit zu tun, «dass ich im ersten alles gesagt hatte, was mir damals wichtig war und mich beschäftigte. Danach war ich leer, musste erst Neues erleben und alles, was um mich herum passiert, neu in mich aufsaugen.»

«Das Persönlichste, was ich von mir gebe kann»

Das Spielen mit der Sprache hat sie vom Vater. Er publizierte in den 80er-Jahren im Satiremagazin «Nebelspalter» Sprüche, die dem Hotel, das Saras Eltern auf dem Monte Brè im Tessin führten, viele Gäste bescherte. Nach der Trennung zieht die Mutter mit Sara und deren älterem Bruder nach Luzern. Sara schmeisst mit 17 die Schule, modelt, absolviert die European Film Actor School in Zürich, geht danach für vier Jahre nach München, ehe sie sich zusammen mit ihrer Freundin in deren Twingo zwängt und aufmacht nach Berlin.

In der deutschen Metropole fand sie nicht nur Ehemann Tommy (37), sondern auch ihre wahre Berufung. «Zu schreiben, ist das Persönlichste, was ich von mir geben kann. Dadurch drückt sich meine Seele aus», ist sie überzeugt. Die Schauspielerei ganz an den Nagel hängen will sie noch nicht. «Kommen passende Angebote, bin ich nicht abgeneigt. Aber ich reisse mich nicht drum.» Sie brennt fürs Schreiben. «Für den dritten Roman brauche ich sicher nicht wieder zwölf Jahre.» Erst mal aber liest sie am 8. April im Zürcher Kaufleuten – aus «Achtzehnter Stock».

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