«Big in the USA»: Musik, die aus der Schweiz kommt, scheint in Amerika gut anzukommen. Gleich mehrere heimische Sängerinnen und Sänger starten derzeit in den Vereinigten Staaten durch. Blick stellt drei von ihnen vor.
Kings Elliot (29)
Auf den grössten Bühnen Amerikas spielt seit Anfang August Kings Elliot (29) aus Altendorf SZ. Die Musikerin tritt im Vorprogramm der US-Grössen Macklemore (39, «Thrift Shop») und Imagine Dragons («Believer») auf und begeistert dabei während 20 Konzerten das Publikum in den Arenen und Stadien. «Ich war noch nie so lange in den USA», sagt die Schwyzerin. Das Engagement gleicht einem Ritterschlag. Kurz zuvor wurde sie vom US-Plattenlabel Universal Music unter Vertrag genommen, danach folgte die Verpflichtung für die Tour. «Ich kann nur gewinnen», meinte Anja Gmür, wie Kings Elliot bürgerlich heisst, vor dem Abflug in die USA selbstsicher. In ihren Songs thematisiert sie unter anderem die psychischen Herausforderungen, mit denen sie selbst zu kämpfen hat. Die begleiten sie auch auf der Tournee. «Ich dachte, dass es besser wird mit meinen Panikattacken», sagt sie. Aber die seien eher stärker geworden, «vielleicht weil ich so lange von zu Hause weg bin». Am kommenden Donnerstag spielt Kings Elliot den letzten US-Tour-Termin, am Samstag steht sie bereits wieder beim Radar-Festival in Zürich auf der Bühne. Die Zeit in Amerika wird die in London wohnhafte Sängerin aber nicht so schnell vergessen: «Ich bin so dankbar, das erleben zu dürfen.»
Carole Curty (32)
Sängerin Carole Curty (32) aus Kleinbösingen FR nimmt in Nashville, Tennessee, gerade ihre zweite EP auf. Für ihren Traum hat die gelernte Primarschullehrerin, die 2017 auch bei «The Voice of Germany» um die Gunst der Juroren kämpfte, zu Hause alle ihre Zelte abgebrochen, Job und Wohnung gekündigt. «Ich setze voll auf meinen Traum Musik», sagt Curty, die bei ihrer neuen, sieben Songs umfassenden Indie-Pop-Platte vom bekannten englischen Musikproduzenten Nick Howard (40) unterstützt wird. «Es ist ein Privileg, an diesem legendären Ort Songs aufnehmen und arbeiten zu dürfen», sagt Curty. «Die USA beflügeln mich», sagt sie über die Konzerte, die sie dort gibt. «Hier scheint für eine Musikerin wirklich alles möglich zu sein.»
Charlie Widmer (29)
Er wuchs in Zürich auf, lebt aber schon seit 20 Jahren an der US-Ostküste und stand kürzlich mit Swing-Superstar Michael Bublé (46) auf der Bühne des Madison Square Garden in New York. «Es war ein unvergessliches Erlebnis», schwärmt Charlie Widmer (29) über das Konzert vor 20'000 Fans. Der Sohn eines Schweizers und einer Puerto-Ricanerin teilte das Scheinwerferlicht aber auch schon mit Baritonstimme Josh Groban (41) und Sopranistin Sarah Brightman (62). Seine ersten Erfahrungen im Showbusiness sammelte er, als er sich während der Highschool die Hauptrolle im Musical «Grease» angelte, später trat er im Bühnenhit «West Side Story» auf. «Ich bin sehr stolz auf das, was ich hier erreicht habe», sagt der Sänger und Schauspieler. Und er wird demnächst auch in seiner alten Heimat wieder mal auftreten: am 29. September in «Das Zelt» in Basel.