Trifft man Sonia Kälin (38), erlebt man eine selbstbewusste, starke und fröhliche Frau. Kein Wunder ist die heutige Moderatorin doch vierfache Schwingerkönigin, richtet beim «Donnschtig-Jass» und zieht mit ihrem Mann Stefan Halter (35) die beiden Töchter Lena (3) und Noemi (10 Monate) gross.
Die Geburten der Mädchen waren für Kälin sehr schwierig, wie sie sagt. «Schon der erste Kaiserschnitt bei Lena war traumatisch und seit der Schwangerschaft mit Noemi, die zehn Tage über den Geburtstermin kam, habe ich eine Rektusdiastase, einen Spalt zwischen den Bauchmuskeln, der eine Breite von 4,5 Zentimetern hat.»
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Spezialist hält Operation für nötig
Auch zehn Monate nachdem die jüngste Tochter zur Welt gekommen ist, ist die ehemalige Leistungssportlerin teilweise noch im Alltag eingeschränkt – und das «trotz konsequentem Rückbildungstraining», wie sie sagt. «Ich kann nicht mal einen Ballon aufblasen, weil mir dann gefühlt der Bauch platzt. Beim Tragen der Kinder bekomme ich schnell Rückenweh, da mein Rumpf nicht hält.» Ausserdem könne sie das überflüssige Gewebe am Bauch nicht selbständig durch Sport zurückbilden.
Darum entschied sich Kälin, einen Spezialisten aufzusuchen, mit ernüchterndem Ergebnis. «Es ist zwar alles gesund, aber die überschüssige Haut und der Spalt zwischen den Muskeln sei nur mit einer Operation behandelbar. Die ist wahnsinnig schmerzhaft und die Heilung dauert sehr lange. Das kommt für mich nicht infrage.»
Betroffene Frauen machen Sonia Kälin Mut
Um Hilfe und Tipps zu bekommen, wandte sich Kälin an ihre Instagram-Community, postete Bilder von ihrem Bauch und fragte um Rat. «Das hat mich viel Überwindung gekostet. Man macht sich so ja auch angreifbar und es ist kein schöner Anblick. Aber ich will nicht einfach zum Chirurgen rennen und so tun, als wäre nie was gewesen. Ich möchte mich mit Frauen austauschen und hoffe, dass meine Offenheit vielleicht auch anderen hilft. Die Welle der Solidarität hat mir wahnsinnig gutgetan.»
Das Feedback habe sie wieder «sehr zuversichtlich gestimmt», sagt Sonia Kälin. «Ich bin nun noch überzeugter davon, dass ich um die Operation herumkomme. Viele Frauen haben mir geschrieben, dass sie mehrere Jahre mit Training brauchten, bis sich der Spalt zwischen den Bauchmuskeln wieder schloss.» Darum wolle sie sich auch mit Alternativmedizin helfen lassen. «Ich will das ganzheitlich angehen, weil ich glaube, dass in meinem Körper noch viel Trauma von den Geburten steckt.» Ums Aussehen gehe es ihr dabei nicht. «Natürlich ist das nicht sexy, aber ich definiere mich nicht über mein Äusseres und schliesslich hat mein Körper mit den zwei schwierigen Geburten und Schwangerschaften etwas ganz Grosses geleistet.»