Starkoch Anton Mosimann kannte Prinz Philip seit 40 Jahren
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«Sein Humor wird fehlen»:Starkoch Anton Mosimann kannte Prinz Philip seit 40 Jahren

Schweizer Spitzenkoch Anton Mosimann
«Prinz Philip bewunderte meine bunten Fliegen»

Prinz Philip ist tot. Mit dem Volk von Grossbritannien trauert auch der Solothurner Starkoch Anton Mosimann, der Lieblingskoch der Queen. Er erinnert sich gerne an seine Begegnungen mit dem Prinzen.
Publiziert: 11.04.2021 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 16.04.2021 um 16:17 Uhr
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Prinz Philip, Bob Hall, der damalige Präsident des Hoflieferantenballs in der Guildhall in London, und Spitzenkoch Anton Mosimann, der da für 700 Leute kochte, mit Gattin Kathrin (v. l.).
Foto: zVg
Flavia Schlittler

Dem Solothurner Starkoch Anton Mosimann (74) geht es wie Millionen anderen: Der Tod von Prinz Philip am Freitagmorgen, kam nicht überraschend, doch es sei ein Schock. «Wenn ein Leben vorbei ist, kommt die Konfrontation mit der Endlichkeit. Auch wenn dies wie bei Prinz Philip im Alter von 99 Jahren passiert», sagt er.

Der Lieblingskoch von Königin Elizabeth II. (94), der seit mehr als 30 Jahren für das britische Königshaus kocht, erinnert sich gerne an die Begegnungen mit dem Prinzen. «Er hatte stets dieses schelmische Zucken in den Augen. Sein Humor, für den er bekannt war, war äusserst einmalig. Politisch nicht immer korrekt, doch sein Volk hat ihn geliebt. Weil er der Queen stets den Rücken stärkte, für die ganze Familie der Fels in der Brandung war.»

Zur Vorspeise liebte Prinz Philip Lachs mit Krabbenfleisch

Bei all den Dinners, die Mosimann für ihn privat oder für eine seiner mehr als 500 karitativen Organisationen, von denen Prinz Philip die Schirmherrschaft übernahm, sei er liebend gerne in die Küche gekommen. «Er hat sich mit allen gerne unterhalten, hat in die Töpfe geschaut, war stets aufgestellt und sehr nett.» Und was verspeiste der Prinz am liebsten? «Er mochte die ehrliche, saisonale Küche. Zur Vorspeise wünschte er sich stets Fisch. Gerne ass er Lachs mit Krabbenfleisch. Zur Hauptspeise Lamm oder Rindsfilet mit Gemüse und zum Dessert, er mochte Süssspeisen, liebte er Brot-Butter-Pudding.»

Etwas, was der Prinzgemahl dem Spitzenkoch stets mitgeteilt habe, sei seine Faszination für Mosimanns modisches Merkmal gewesen. «Er bewunderte meine bunten Fliegen. Sagte mir, er würde so gerne auch solche tragen», erzählt er lachend. Doch der Stil des Prinzen sei sehr konservativ gewesen. Ihn in Farbe zu sehen, wenn auch nur in einem kleinen Detail, wäre undenkbar gewesen.

Die Queen steht unter Schock und ist am Boden zerstört

Das letzte Mal sah Mosimann den Prinzen im Rahmen der Hochzeit von Prinz Harry (36) und Herzogin Meghan (39) am 19. Mai 2018. Anton Mosimann kochte an einer ihrer Feierlichkeiten. «Auch da war er aufgestellt, sehr zuvorkommend und wirkte gesund.» Anders sei sein Eindruck gewesen, als er die Bilder sah, die Prinz Philipp am 16. März nach seinem vierwöchigen Spitalaufenthalt auf dem Nachhauseweg zum Schloss Windsor zeigten. «Ich machte mir Sorgen um ihn. Er wirkte zerbrechlich und angeschlagen.»

Mosimann hat grosses Mitgefühl mit der Queen. «Sie steht unter Schock und ist am Boden zerstört. Ihr Mann hat ihr so viel Support gegeben, sie stets begleitet. Prinz Philip brachte sie zum Lachen, war ihr gegenüber immer zuvorkommend. Sie hatten ein tolles Arrangement, führten eine sehr gute Ehe.»

Für die zerstrittenen Brüder Harry und William (38) hofft der Schweizer, «dass ihnen in der Trauer bewusst wird, wie wichtig Familie ist».

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