Schweizer Produzentin Ruth Waldburger über ihre Zusammenarbeit mit Hollywood-Starregisseur Emmerich
«Eine wunderbare Erfahrung»

Mit ihrem neuen Film «Tides» liefert die legendäre Schweizer Filmproduzentin Ruth Waldburger ein gefeiertes Endzeit-Kinospektakel mit internationaler Beteiligung.
Publiziert: 11.07.2021 um 20:32 Uhr
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Mit ihrem neuen Film «Tides» liefert die legendäre Schweizer Filmproduzentin Ruth Waldburger ein gefeiertes Endzeit-Kinospektakel mit internationaler Beteiligung.
Foto: Keystone
Patricia Broder

Grosses Hollywoodkino made in Switzerland: Mit ihrem neuen Film beweisen der Basler Regisseur Tim Fehlbaum (39) und die Zürcher Starproduzentin Ruth Waldburger, dass der Schweizer Film mindestens genauso beeindruckendes Science-Fiction-Kino hervorzubringen vermag wie die Traumfabrik jenseits des Atlantiks.

Das postapokalyptische Drama «Tides» begeisterte bereits das Publikum an der Berlinale und gewann beim Bayerischen Filmpreis die Auszeichnung für «Beste Regie» und «Beste Kamera». «Dieser Erfolg freut mich sehr», sagt Ruth Waldburger, die während des Telefongesprächs gerade unterwegs ans Neuchâtel International Fantastic Film Festival (NIFFF) ist, wo «Tides» gestern ebenfalls ausgezeichnet wurde. «Es war für mich klar, dass ich auch bei Tims zweitem Film dabei sein wollte. Er ist aktuell meiner Meinung nach der wohl talentierteste Regisseur der Schweiz.»

Basman als Bösewicht ist ein «Genuss»

Nach seinem Erstlingswerk «Hell» setzt Fehlbaum auch bei «Tides» auf ein Drama mit Endzeitszenario. Der dystopische Film, der im deutschen Wattenmeer und in der Basler Messehalle gedreht worden ist, wo man eigens das Innenleben eines grossen Schiffs nachgebaut hatte, erzählt die Geschichte der Astronautin Blake – beeindruckend gespielt von der französischen Newcomerin Nora Arnezeder (32). Blake wird auf ihrer Mission vom Planeten Kepler auf die Erde zurückgeschickt. Dort hatte zuvor eine Katastrophe globalen Ausmasses beinahe das gesamte Leben ausgelöscht. Die junge Frau soll nun die aktuellen Lebensbedingungen auf ihrem ehemaligen Heimatplaneten erkunden und den Fortbestand der Menschheit sichern. Doch «Game of Thrones»-Star Iain Glen (60) als Astronaut Gibson und Joel Basman (31) als sein Handlanger machen der jungen Heldin das Leben schwer. «Basman als Bösewicht zu sehen, ist ein Genuss», kommentiert Waldburger die Leistung des Zürcher Jungstars. «Er stellt einmal mehr seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis und liefert eine hervorragende Performance ab.»

Bei der deutsch-schweizerischen Co-Produktion mit einem Budget von rund 14 Millionen Schweizer Franken ist auch Starregisseur Roland Emmerich (65) als ausführender Produzent beteiligt. «Er ist der Mentor von Regisseur Tim Fehlbaum und stand ihm beim Drehbuch wie auch beim Schnitt beratend zur Seite», erklärt Waldburger. «Mit Emmerich zu arbeiten, ist immer eine wunderbare Erfahrung. Er ist einfach ein ‹alter Profi›, frei von jeglichen Starallüren.»

«Immer mehr Menschen gehen wieder ins Kino»

Um die Zukunft des Kinos macht sich Ruth Waldburger – anders als noch vor einem Jahr – heute keine grossen Sorgen mehr: «Die Filmfestivals wie aktuell Cannes können wieder vor Ort stattfinden, und immer mehr Menschen gehen wieder ins Kino, um Filme wie ‹Tides› auf der Grossleinwand zu erleben – für die sie ursprünglich ja auch gemacht werden.»

«Tides» kommt am 26.8. in die Schweizer Kinos.

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