Bei Krimifans hiess es gestern Sonntag wieder «Tatort»-Zeit. Obwohl der Fall aus Frankfurt denkbar langweilig, düster und verwirrend war, sorgte eine Sequenz für Aufheiterung.
Kommissar Paul Brix, gespielt von Wolfram Koch (61) unterhält sich mit seinem Kollegen Glasner (Karsten Mielke, 45) über die aktuellen Fussballergebnisse von Eintracht Frankfurt. Glasner fragt: «Und, wie ist es ausgegangen?» Die Antwort: «2:2» Der Polizist will weiter wissen: «Gegen wen hat denn die Eintracht gespielt?» Paul Brix antwortet: «Young Boys aus Bern.» Irritation kommt auf und Glasner will amüsiert wissen: «Young Boys aus Bern? Wie kommt man denn zu so einem Namen?»
Beim Schweizer Meister freut man sich
Auf X, ehemals Twitter, sorgte diese Konversation für einen Lichtblick in den sonst vernichtenden Kritiken der Userinnen und Usern. Und auch beim BSC Young Boys selber nimmt man den Kommentar gelassen. Mediensprecher Stefan Stauffiger sagt auf Anfrage von Blick: «Wir haben uns sehr gefreut, dass die Berner Young Boys es in den ‹Tatort› geschafft haben und die Sequenz auch auf unsere Website und unsere Social-Media-Kanälen aufgeschaltet. Es ist noch nicht so oft vorgekommen, dass YB gegen Eintracht Frankfurt gespielt hat – und ein 2:2 gab es noch nie, ausser im ‹Tatort› …»
«Junge Buben im Onanierstadion»
Übersetzt aus dem Englischen heisst Young Boys «junge Knaben», was nicht nur im «Tatort» für Lacher sorgt, wie Stauffiger weiter verrät: «Wir sind es uns gewohnt, dass unser Klubname für Aufsehen sorgt, besonders bei englischsprachigen Menschen. Den Klub gibt es seit genau 125 Jahren und der Name sorgt ab und zu für Lacher, damit können wir aber gut leben. Ausserdem ist das immer wieder ein guter Start für einen Dialog.» Hintergrund des Namens: Als der Klub 1898 gegründet wurde, dienten die ein Jahr älteren Old Boys aus Basel als Vorbild.
Auch Popstar Robbie Williams (49), der seit neustem in der Schweiz, in Gstaad BE, lebt, amüsierte sich über den Namen. Bei seinen Konzerten im Jahr 2006 im Wankdorf-Stadion amüsierte es den Briten so sehr, dass er sich kaum erholen konnte. Immer wieder brüllte er «Waaaank-dorf und euer Team heisst Young Boys!» ins Mikrofon. In seiner Landessprache heisst dies nämlich, dass die «Jungen Buben im Onanierstadion spielen». Denn «to wank», übersetzt sich als umgangssprachliche Formulierung von «selbstbefriedigen». Den Bernern scheint das nichts auszumachen: Schliesslich kommt das Wort «Wank» auch aus dem Althochdeutschen und steht für eine Grasfläche. (grb)