Peter Kujan ist 23 Jahre alt und bringt bei einer Körpergrösse von 174 Zentimetern insgesamt 101 Kilogramm (beim Wettkampf sind es 88 Kilogramm) auf die Waage – davon hauptsächlich Muskeln. Die sind entscheidend, denn der Sportler aus Basel trainiert für den nächsten Men's-Physique-Wettkampf in Polen im Mai. «Und dann wird abgeräumt», so Kujan. Bereits dreimal stand er in dieser Bodybuilder-Klasse auf dem ersten Platz, unter anderen bei Wettkämpfen wie Mr. Olympia in Alicante.
Men's-Physique ist eine seit 2011 von der IFBB («International Federation of Bodybuilding & Fitness») etablierte Bodybuilding-Klasse. Die Athleten werden nach ihrem Körper bewertet. «Wichtig sind Schönheit, Ästhetik, eine positive Ausstrahlung und ein ehrliches Lächeln», erklärt Peter Kujan. Optisch komme es auf folgende Merkmale an: «Ein grosser Rücken, kugelrunde Schultern und natürlich ein Waschbrettbauch.»
Zwei Tage vor einem Wettbewerb wird alle zwei Stunden gegessen
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, trainiert Kujan mehrmals pro Woche. «Wir splitten die Trainings auf vier Tage. Es werden die Hauptmuskeln, Beine, Arme und Schultern trainiert», so der ehemalige Profi-Handball-Torhüter.
Die Woche vor dem Wettbewerb startet dann der Feinschliff. «Zwei Tage vor dem Wettkampf wird ‹geladen›.» Das heisst für Kujan, dass er ungefähr alle zwei Stunden Kohlenhydrate essen muss. «Da wird einfach gegessen, Reis, Mango und Früchte zum Beispiel.» Findet der Wettkampf an einem Samstag statt, dann sind Freitag und Samstag «Ladetage». Donnerstag, Mittwoch und Dienstag zuvor verzichtet der Athlet komplett auf Kohlenhydrate. Das heisst, dass Peter Kujan nur Proteine zu sich nimmt. «Zum Essen gibt es Salat, Eier und Poulet. Zum Trinken Wasser oder Grüntee. Auch Shakes sind in dieser Zeit tabu.»
Peter Kujan vertreibt Damen-Sportkleidung
Wenn er nicht gerade am Trainieren ist, kümmert sich der Sportler um sein neues Business, das er im vergangenen Dezember aufgebaut hat – er vertreibt Sportkleidung für Frauen unter dem Namen «Body Female». «Nachdem sich meine Freundin und ich im August nach drei Jahren Beziehung getrennt haben, hatte ich sehr viel Zeit. Und vor allem Lust etwas Neues zu machen.»
Einer seiner Kollegen hat sich bereits auf Sportkleidung für Männer spezialisiert, so kam die Idee zustande, das Gleiche für die weibliche Kundschaft anzubieten. «Farben sind besonders wichtig, Frauen möchten Auswahl haben», hat Kujan gelernt. Und: «Die Kleidung muss perfekt passen und an den richtigen Stellen betonen. Ein runder Po und ein gepushtes gleichmässiges Décolleté ist wichtig.»
Kujan liebt das Reisen an die Wettkämpfe
Am besten gefällt Kujan an seiner Leidenschaft verschiedene Länder zu bereisen und sein Land zu repräsentieren. Die Wettbewerbe finden selbst während der Corona-Krise statt. «Man lernt Land und Leute kennen, das finde ich super.» Die letzten Monate nahm der Single-Mann bereits an Wettbewerben in Georgien, Spanien, England und Polen teil. Unterstützt wird er dabei von seinem Sponsor. Und so soll im Mai in Polen zu seinen bereits drei gewonnen Podest-Plätzen noch ein weiterer dazukommen. Kujans Geheimnis für den Erfolg: «Viele verstellen sich. Man soll sich immer selbst treu bleiben.»