Schauspieler Pasquale Aleardi kehrte nach 27 Jahren Berlin in die Schweiz zurück
«Ich habe die Rückkehr nach Zürich nie bereut»

Pasquale Aleardi, bekannt aus «Kommissar Dupin», übernimmt die Rolle des Vaters im Musical «Billy Elliot» in Zürich. Der Schauspieler ist begeistert, wieder in der Schweiz zu sein und schätzt die kreative Freiheit auf der Bühne.
Publiziert: 03.11.2024 um 19:49 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2024 um 19:50 Uhr
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Pasquale Aleardi hat sein erstes grosses Engagement seit seinem Rückzug in die Schweiz. Er spielt in der deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals «Billy Elliot» in der Maag-Halle in Zürich.
Foto: Phil Müller

Auf einen Blick

  • Pasquale Aleardi spielt im Musical «Billy Elliot»
  • Er lebt mit seiner Familie in Zürich und liebt das Engagement
  • Das Musical läuft bis 23. März 2025 in der Maag Halle
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Pasquale Aleardi (53) ist definitiv in Zürich angekommen. Letztes Jahr ist der Schweizer Schauspieler nach 27 Jahren Berlin mit seiner Familie zurück in die Schweiz gezogen. Nun steht sein erstes grosses Engagement an: Er spielt im Musical «Billy Elliot» den Vater des talentierten Ballett-Schülers.

«Ich freue mich riesig auf dieses Engagement. Über mehrere Monate hier in Zürich zu spielen, ohne dass ich herumreisen muss», sagt Aleardi, der mit seiner Frau Petra (39) und den zwei Söhnen Leonardo (8) und Armando (6) in Zürich lebt. Er habe nicht eine Sekunde bereut, wieder zurück in die Heimat zu ziehen. «Das haben meine Frau und ich wirklich gut gemacht. Auch den Kindern gefällts sehr. Der Kleine ist im Kindergarten, der Grosse in der zweiten Klasse. Und sie fragen in den Ferien manchmal, wie lange sie noch schlafen müssen, bis sie wieder in die Schule gehen können. Das ist wunderbar zu sehen.»

Wie Billy Elliot wurde Aleardi für seinen Traum belächelt

Mit Kindern hat Aleardi die nächsten Monate auch beruflich zu tun. In «Billy Elliot» ist nicht nur der Hauptdarsteller sehr jung, sondern auch zahlreiche andere Mitwirkenden auf der Bühne. Für den Schauspieler ist es berührend, diese jungen Talente und auch die Geschichte von Billy Elliot auf der Bühne zu sehen. «Ich habe immer viele Bilder im Kopf, weil ich eine Verbindung zu Billy habe. Bei mir war die Passion in meiner Kindheit das Schauspiel, bei ihm das Ballett», erzählt er.

Auch er sei in seiner Kindheit für den Traum von der Bühne belächelt worden. «In meiner Familie hatte niemand mit Kunst zu tun», so Aleardi. Meine Eltern waren erst richtig stolz, als sie sahen, dass ich davon leben kann und erfolgreich bin. Vorher haben sie sich viele Sorgen gemacht. Und das wohl zurecht.» Viele Schauspieler können nicht richtig von ihrer Arbeit leben und sind auf Nebeneinkünfte angewiesen. Stoppen konnten seine Eltern ihn aber ohnehin nicht. «Ich brannte derart für die Bühne, also wollte ich es so oder so versuchen. Zum Glück hat es geklappt.»

Aleardi spielte schon eine Hauptrolle am Broadway

«Billy Elliot» ist für den auch aus der ARD-Krimireihe «Kommissar Dupin» bekannten Aleardi mitnichten das erste Musical. Er spielte bereits Hauptrollen im Klassiker «Chicago» am New Yorker Broadway und im Cirque-du-Soleil-Stück «Paramour» in Hamburg. Zum ersten Mal mit «Billy Elliot» kam Aleardi im Kino in Berührung. «Als der Film herauskam, wollte ich ihn unbedingt sehen. Und später auch das Musical am Londoner West End.»

Die Musicalversion mit den Liedern von Pop-Legende Elton John (77) habe noch mehr Profil als der Film, erklärt der Schauspieler. «Wir haben mehr Zeit und Tiefe, um die Gefühle der Figuren zusätzlich auszudrücken und Hintergrundgeschichten zu erzählen», so Aleardi. «Eigentlich ist es ein Theaterstück mit der Super-Musik von Elton John.»

Er freut sich, das Stück immer und immer wieder zu spielen

Am Freitagabend fand die umjubelte Premiere von «Billy Elliot» statt, danach wird bis Ende März gespielt. Die Vorstellung, dass es für Schauspieler ein Albtraum sein muss, über Monate hinweg mehrmals wöchentlich dasselbe Stück zu spielen, trifft auf Aleardi nicht zu. «Im Gegenteil», sagt er. «Mir sind sogar die Proben stets zu kurz. Und während der Vorstellungszeit arbeite ich meine Rolle immer mehr und mehr aus», sagt er. «Das ist das Schöne am Theater: Beim Film ist alles direkt im Kasten und lässt sich nicht verändern. Auf der Bühne können wir kreativ sein. Auch wenn viele denken, wir machen immer das Gleiche.»

«Billy Elliot» läuft ab sofort bis 23. März 2025 in der Maag Halle in Zürich. 

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