Die Swiss-Covid-App erhitzt die Gemüter. Die Applikation, die seit dem 25. Juni für die Schweizer Bevölkerung zur Nachverfolgung von Corona-Risikokontakten verfügbar ist, verzeichnete zwar anfangs gute Download-Zahlen, jetzt flaut die Begeisterung allmählich ab. Seit Anfang Juli stagnieren die Nutzungszahlen der App.
Für den Moderator der SRF-Diskussionssendung «Arena» ist das keine Überraschung. Sandro Brotz (50) lässt auf Twitter seinem Ärger freien Lauf: «Die Bugs bei der Swiss-Covid-App sind nervig», schimpft er. «Jede andere App hätte man längst gelöscht. So holt man die Bevölkerung nicht ab, liebes BAG - auch wenn es an Apple liegt, nachzubessern.» Auf Nachfrage von BLICK bestätigt der Fernsehmann, die App aber noch immer auf seinem Smartphone laufen zu haben. App-Verweigerern wolle er mit seiner Kritik an den technischen Fehlern nicht recht geben. «Ich erachte die App im Grundsatz nach wie vor als sinnvoll.»
BAG weiss von Bugs
Dass Swiss-Covid (noch) nicht reibungslos läuft, weiss man beim BAG. Marco Stücheli, Kommunikationsbeauftragter für die Swiss-Covid-App, weisst auf die kurze Realisationszeit der App hin. «Seit der App-Veröffentlichung arbeitet das BAG kontinuierlich eng mit anderen Bundesämtern, der ETH Lausanne und Zürich, Ubique, Apple und Google daran, die bekannten Bugs zu entfernen.»
Dabei liefert das BAG auch eine Liste der bekannten App-Probleme. Die folgenden drei erwähnten Bugs betreffen allesamt das Apple-Betriebssystem iOS. Unter anderem wird bei einigen Usern fälschlicherweise die Fehlermeldung eingeblendet, dass die App das Land, in dem sie sich befinden, nicht unterstützt. Einige bekommen die Benachrichtigung, dass kein Speicherplatz für die Sicherung der Kontakte vorhanden ist, wieder andere wurden Informiert, dass die Kontakte nicht im Hintergrund synchronisiert werden konnten.
iOS-Update soll Probleme lösen
Stücheli weist weiter auf die neue Version des Apple-Betriebssystems hin. Das BAG empfehle den Swiss-Covid-Nutzern, ihr Smartphone auf iOS 13.6 zu aktualisieren. «Wir gehen davon aus, dass damit die bekannten Probleme nicht mehr oder weniger auftreten.»
Bis zum 17. Juli verzeichnete die App 1'982'185 Downloads. Das zeige, dass die Akzeptanz gross ist. Um noch mehr Nutzer zu generieren, setzt das BAG nun auch auf Werbung bei Tiktok. Dort hat gemäss «Persönlich» ein 15-sekündiger Clip mit dem Influencer Wuschu innert 24 Stunden 1,4 Millionen Impressions generiert.