Auf einen Blick
- Maja Brunner feiert Weihnachten mit Familie und Freunden trotz Single-Leben
- Sängerin rät Einsamen, aktiv zu werden und rauszugehen
- 73-jährige Künstlerin ist seit 16 Jahren Single und nicht einsam
Spätestens, wenn die Temperaturen sinken, die Tage kürzer werden und die Weihnachtsbeleuchtungen überhandnehmen, ist klar: Die besinnliche Zeit ist angebrochen. Während sich einige auf die Festtage freuen, sind diese für andere gar nicht so erbaulich. Wer alleine ist und keine Angehörigen (mehr) hat, fühlt sich oft einsam.
Zu den Personen, die ohne Partner durchs Leben gehen, gehört auch Sängerin und Theaterschauspielerin Maja Brunner (73). Seit der Trennung von Musiker Philipp Mettler (49) vor 16 Jahren ist sie Single. Einsam ist sie indes nicht. «Zum Glück ist Einsamkeit bei mir kein Thema, da ich in meine Familie und in meinen Freundeskreis eingebettet bin», sagt sie. Und weil sie seit Jahrzehnten um die Weihnachtszeit auf Theater- und Gesangsbühnen steht – aktuell in «Die kleine Niederdorfoper» im Bernhard-Theater in Zürich –, sei sie sogar froh, wenn sie mal einen Abend für sich alleine habe. «Bedingt durch meinen Beruf bin ich sehr oft unter vielen Menschen und schätze dann die Ruhe als Ausgleich.»
Sie frage aber jedes Jahr in ihrem Freundeskreis nach, was diese über die Festtage machen. «Und zum Glück sind bis jetzt noch alle ‹versorgt›». Personen, die über die Festtage alleine sind, rät sie: «Geht raus, verkriecht euch nicht im Schneckenhaus, geht auf andere Menschen zu!» Man müsse selbst aktiv werden und nicht warten, bis jemand komme. «Vielleicht muss man auch einmal über den eigenen Schatten springen und sich einer Gruppe oder Institution anschliessen?» Wichtig sei zudem, den Kontakt zur Familie – wenn diese noch da sei – und zu Freunden auch während des Jahres aufrechtzuerhalten und nicht nur zur Weihnachtszeit. «Alleinsein ist kein Problem, wenn man weiss, dass man immer jemanden anrufen kann oder zu jemandem gehen kann, wenn man nicht alleine sein will», ist sie überzeugt.
Manchmal auch melancholisch
Denkt Maja Brunner an Weihnachten, überkommt sie ein «schönes, warmes Gefühl der Geborgenheit», sagt sie. «Ich liebe Weihnachten und die Vorweihnachtszeit mit all ihren Lichtern, Dekorationen, Weihnachtsliedern und Düften.» So erstaunt es nicht, dass sie gleich zweimal feiert. «Am 24. Dezember mit der Familie und am 25. Dezember mit Freunden.» Und genau dieses Zusammensein mit Freunden und der Familie sowie der geschmückte Christbaum sind für Maja Brunner das Schönste an Weihnachten. Dort liegen dann meist auch Geschenke. «Ich beschenke jeweils die Gastgeber und die Kinder und frage im Vorfeld, was diese sich wünschen», sagt sie. Ihr schönstes Weihnachtsgeschenk seien ein Radio und ein Spulen-Tonbandgerät gewesen. «Mit allem, was mit Musik zu tun hatte, konnte man mir Freude bereiten.»
An Weihnachten wird gesungen
Es liegt deshalb auf der Hand, dass unter dem Christbaum der Familie Brunner gesungen wurde und auch heute noch wird. «Früher war es die ganze Familie, heute sind es die Enkel von Carlo», sagt Maja Brunner. «Nachdem wir in den vergangenen Jahren im Rahmen des Lachner Wiehnachts-Zaubers jeweils bis zu 40 Vorstellungen gespielt und genau so oft ‹Stille Nacht› gesungen haben, sind wir an Heiligabend eher etwas ruhiger», fügt sie an. Maja Brunner erinnert sich an ihre Kindheit mit ihrem Bruder Carlo (69): «Wir waren nicht wohlhabend, aber unsere Eltern haben uns immer ein wunderschönes Weihnachtsfest beschert. Es gab immer etwas Feines zu essen, auch wenn wir Kinder das vor der Bescherung als langweilig und störend empfanden.» Gab es als Festmenü früher meist Pastetli mit Erbsli und Rüebli oder Schinkli mit Kartoffelsalat, variiert das Menü heute von Jahr zu Jahr.
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Glückspost» veröffentlicht. Mehr aus der Welt der Schweizer Prominenz, Royals und Sportstars erfährst du immer montags in unserem Gratis-Newsletter! Zur Anmeldung
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So ist für sie Weihnachten auch mit Melancholie verbunden. «Mit Gedanken an die Kindheit, die Eltern und Grosseltern, die nicht mehr da sind, Gedanken an das Weihnachtsfest mit der ersten Liebe oder an Weihnachten mit Liebeskummer.» Es gebe aber auch während des Jahres melancholische Momente. «Wenn man zum Beispiel Musik aus der Vergangenheit hört, die uns an Menschen erinnert. Aber man erinnert sich ja vor allem an die schönen Momente, und darum geniesse ich diese Melancholie», führt sie aus, möchte aber nicht allzu sehr in der Vergangenheit verharren. «Die Erlebnisse der Vergangenheit haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich bis jetzt erleben durfte, und freue mich auf eine Zukunft, in der ich noch vieles vorhabe. Ich habe gar keine Zeit, um einsam zu sein.»
Bleibt noch die Frage, was sich Maja Brunner zu Weihnachten wünscht. «Dass ich gesund bleibe. Einige Ereignisse in meinem Freundeskreis haben mir in diesem Jahr wieder vor Augen geführt, dass Gesundheit das grösste Geschenk und höchste Gut ist», sagt sie.