Christian Stucki (38), Schwinger-Legende
Seit dem Heiligabend 2019 blitzt an meiner linken Hand ein weissgoldenes Schmuckstück. Es ist ein 60 Gramm schwerer Ring mit dem Stucki-Familienwappen und einer Königskrone. Ich habe schon länger von einem solchen Ring geträumt, bis mir meine Frau Cécile dieses Prachtstück im Jahr von meinem Schwingerkönigstitel und dem Sieg bei den Sports Awards hat anfertigen lassen und zu Weihnachten geschenkt hat – ich habe eine riesige Freude daran.
Milena Moser (60), Schriftstellerin
Mein jüngerer Sohn hat sich erst neulich darüber beklagt, dass er und sein Bruder «gezwungen» wurden, Weihnachtsgeschenke selbst zu basteln. Aber selbstverständlich sind mir die bis heute am liebsten, wie diese Tasse (darauf steht «Typing and Television keeps me sane!»), die mich immer zum Lachen bringt. Und Recht hat er mit seiner Einschätzung auch… wobei ich Tippen durch Schreiben ersetzen würde, aber was die Fernsehserien angeht, definitiv.
Adolf Ogi (81), Alt-Bundesrat
Mit dreieinhalb Jahren – das muss 1945 gewesen sein – habe ich von Vater und Mutter Fassdauben bekommen, kurze Ski. Das habe ich in bester Erinnerung, weil es etwas sehr Aussergewöhnliches war und weil es in diesem Jahr so viel Schnee hatte. Das Geschenk war also ein Volltreffer! Ich war derart begeistert, dass ich noch am Heiligabend in der Stube auf dem Teppich die ersten Versuche gemacht habe.
Nino Niederreiter (31), Eishockey-Star
Ich war zehn Jahre alt, als mir meine Eltern einen «Tögeli-Kasten» unter den Weihnachtsbaum gelegt hat. Das ist das wertvollste Geschenk, das ich jemals erhalten habe. Dank der handwerklichen Künste meines Vaters, der schon öfters Tore und Spieler-Figuren restauriert hat, ist dieser Kasten nach 21 Jahren immer noch bestens bespielbar. Meistens duellieren sich meine Göttibuben damit. Und wenn ich im Sommer auf Heimaturlaub in Chur bin, erteile ich meinen Kumpels Andrea Bassig und Patrick Federspiel besonders gerne eine Töggeli-Lektion.
Monique (46), Schlagersängerin
Mein ultimatives Weihnachtsgeschenk habe ich von meinem Götti Franz bekommen, als ich sieben Jahre alt war. Ich wollte immer eine Berner Tracht haben. Dann kurz vor Weihnachten kam mein Götti Franz von Luzern nach Bern. Er stellte mich in die Garderobe und hielt mir erst Trachtensocken hin, ich war so enttäuscht, denn ich wollte doch eine Tracht und keine Socken. Dann kam ein Foulard und irgendwann kam die Tracht. Ich war überglücklich und wollte die nicht mehr ausziehen. Wir gingen danach – ich natürlich in der Tracht –, zu Fuss durch die Innenstadt zum Kino und schauten den Film «Der Bär» – und das alles in der Tracht, die ich heute noch habe und nicht mehr hergebe. Das war das Geschenk schlechthin.
Philomena Colatrella (55), CEO CSS
Ein Geschenk, das mir am längsten in Erinnerung gelieben ist, ist jenes meines Mailänder Onkels. Uns verbindet eine grosse Leidenschaft: jene für die Musik. So lauschten wir oft gemeinsam unterschiedlichsten Klängen: von gregorianischen Gesängen über Mahalia Jackson bis hin zu Paolo Conte. An Weihnachten 1982 übergab er mir ein flaches Paket, umhüllt von wunderschönem Geschenkpapier. Hektisch riss ich es als 14-jähriger Teenagerin auf. Zum Vorschein kam die Schallplatte «Famous Last Words» von «Supertramp». Lieder wie «It’s Raining Again» begleiteten mich fortan auf Schritt und Tritt.
Marco Odermatt (26), Ski-Phänomen
Ich bin schon länger ein Fan von echten Schweizer Uhren. Entsprechend gross ist meine Freude an dem Geschenk, das ich von Longines erhalten habe. Es handelt sich um ein Modell, das nach mir benannt ist und mit meinen Inputs hergestellt wurde. Die Uhr gefällt mir auch deshalb besonders gut, weil das Design auf der Rückseite die Weltcup-Kristallkugel beinhaltet.
Sonia Kälin (38), ehemalige Schwingerkönigin
Das Kindervelo von Visa Gloria bleibt mir in bester Erinnerung. Ich bekam es zu Weihnachten von meinem Götti und legte damit viele Kilometer zurück. Fast wäre ich also Radrennfahrerin geworden, dann merkte ich aber, dass es keine Dreirad-Kategorie gibt. Mir gefällt auch mein Outfit von damals, mutig trage ich eine rote Latzhose über einem weissen Pullover. Der Trend zu Swissness schien also schon von Kindsbeinen an in mir zu stecken. Lustig: Auch meine Tochter Lena fährt am liebsten ein Velo im Old-Style.
Tamy Glauser (38), Berner Topmodel
Meine Mutter hat mir vor elf Jahren einen Koffer geschenkt, gerade kurz bevor ich nach Paris gezogen bin. Dieser Koffer hat mich die nächsten drei Jahre eng begleitet. Ich war diesem Koffer so dankbar, denn er war ein guter Koffer, ich habe auch aus ihm gelebt.
Thomas Amstutz (56), Feldschlösschen-CEO
Zu Weihnachten bekam ich von meiner Gotte immer das gleiche Geschenk: ein Teil eines silbernen Besteck-Sets. Während andere Kinder Autos, Plüschtiere, Eisenbahnen oder Legos erhielten, war es für mich die laue Überraschung, ob es diesmal Löffel, Gabel, Messer oder einen Kaffeelöffel sein würde. Das Besteckset wurde über die Jahre komplett, war aber nie im Einsatz. Trotzdem hatte es etwas Gutes. Ich musste kreative Spielideen entwickeln, damit meine «Gspänli» ihre Spielzeuge mit mir teilten.
Pepe Lienhard (77), Saxophonist
An Weihnachten 1957 habe ich als Elfjähriger von meiner Mutter ein Saxophon bekommen. Einige Nachbarn fanden es unmöglich, dass meine Mutter mir so ein teures Geschenk machte. CHF 580 Franken kostete das Instrument. Für mich war es ein Herzenswunsch, doch hätte ich nie gewagt, zu träumen, dass er in Erfüllung geht. Meine Mutter hat gespürt, wie wichtig das Saxophon für mich war, und sie hat bis heute recht behalten.
Beat Schlatter (62), Schauspieler
Es ist schon eine Weile her, ich war damals 25 und verdiente kaum was. An Weihnachten besuchte ich mit meiner Freundin jeweils ihre Eltern im Entlebuch. Nur einmal kamen sie in meine Wohnung nach Zürich. Sie waren etwas schockert, weil ich nicht mal einen Teppich hatte. Also schenkten sie uns einen grossen Batzen zu Weihnachten, damit wir uns einen schönen Teppich anschaffen konnten, einen Berber oder so. Stattdessen sind wir mit dem Geld in die Ferien gegangen und erzählten den Eltern, dass der neue Teppich uns täglich grosse Freude mache. Ich ging davon aus, dass es Jahre dauern wird, bis sie wieder nach Zürich kommen. Dementsprechend gross war mein Schreck, als ein Jahr später am 23. Dez. am Abend das Telefon klingelte, und die Eltern mir mitteilten, sie würden sich riesig freuen, am Heiligabend wieder nach Zürich zu kommen. Also bin ich am 24. Dezember in aller Eile am Morgen ins Carpetland gefahren und habe einen grossen, extrem billigen Teppich gekauft. Als die Eltern meiner damaligen Freundin den Teppich sahen, waren sie empört darüber, dass man in Zürich für so viel Geld nur noch einen solchen minderwertigen Teppich bekommt.
Sabine Meyer (43), Podcasterin
Das Weihnachtsgeschenk, an das ich mich immer erinnern werde, war gar nicht meins. Sondern es ging an meine grosse Schwester. Ich war wohl etwa zehn Jahre alt, als sie von ihrer Gotte aus Kanada einen Gameboy bekam. Dieses graue, klobige Teil. Es war eine Sensation, denn in der Schweiz gab es ihn damals noch nicht. Ach, war ich neidisch! Ich habe jeden Moment genutzt, um heimlich damit zu spielen – war es auch nur für 5 Minuten. Nun, 30 Jahre später hat mir meine Schwester diesen Gameboy vererbt. Grossartig: Er funktioniert noch. Endlich kann ich offiziell und öffentlich endlos Tetris spielen.
Maja Brunner (72), Sängerin
Mit 13 Jahren bekam ich zu Weihnachten ein kleines Spulen-Tonbandgerät. Das war für mich das Grösste und rückblickend auch wegweisend für meine Berufswahl. Ich «nötigte» meinen kleinen Bruder Carlo, mit mir Interviews zu führen und meinen Gesang aufzunehmen. Er wurde Musikproduzent und ich singe heute noch – nur die Aufnahmetechnik hat sich ein wenig verändert! Früh übt sich…
Helmut Ruhl (55), CEO Amag-Gruppe
Mein schönstes Weihnachtsgeschenk war ca. im Alter von zehn Jahren ein Paar Ski. Für einen «Flachländer aus normalen Verhältnissen» war das damals etwas ganz Besonderes. In meinem Geburtsort hat es zwar einen Berg, aber keinen Lift. Ich bin darum die sogenannte «Todesbahn» hochgelaufen und wieder runtergefahren. Wie man Bögen fährt, wusste ich nicht, darum bin ich bald im Bach am Ende der Abfahrtsstrecke gelandet. Mittlerweile habe ich Stöckli-Ski, Kurven fahren und Bremsen kann ich nun auch.