SRF-Moderatorin Sabine Dahinden (53) besucht für «Schweiz aktuell» vom 25. bis 29. Juli das Bundeslager im Obergoms im Kanton Wallis mit rund 30'000 Teilnehmenden (jeweils ab 19 Uhr auf SRF 1). Damit wird für die Urnerin ein Kindertraum wahr. «Als Mädchen wäre ich sehr gern in die Pfadi gegangen. Mein Vater hat regelmässig davon geschwärmt. Meine Mutter fand aber, dass wir ja schon vier Kinder zu Hause seien und genug Rummel hätten. Wir waren wirklich eine Rasselbande, haben uns mit den Nachbarskindern im nahen Wald versteckt und dort unsere Abenteuer gehabt. Aber insgeheim habe ich mich schon immer gefragt, wie das Leben und die Stimmung in einem solchen Lager sind. Nun finde ich es heraus.»
Das Ziel von Dahinden und ihrem Team ist es, in den fünf Livesendungen «konkret zu zeigen, wie es hier riecht und schmeckt – was die Pfadis erleben, von gemeinsamen Abenteuern über die Stimmung am Lagerfeuer bis hin zum Duft im Zelt».
Funktionieren die sanitären Anlagen, wie klappt es mit der Verpflegung, schafft es die Matterhorn-Gotthard-Bahn, die vielen Tausend Kinder ins Goms hinaufzubringen, und wie verständigt man sich ohne Handy. «Meine Nichte ist auch im Lager, mal schauen, ob ich sie dann sehe, einfach ein SMS zu schreiben geht ja nicht.»
Wie viel Hierarchie braucht es?
«Schweiz aktuell» will zudem kritisch hinschauen und den Einfluss der Pfadi-Organisation bis ins Parlament unter die Lupe nehmen. Wie viel Hierarchie braucht es, und wie steht es mit der Nähe zu militärischen Strukturen? In einer der Sendungen liegt der Fokus auf heutigen Führungspersönlichkeiten, die ihre ersten Erfahrungen in der Pfadi machten: Postfinance-GL-Mitglied Sandra Lienhart (56) und SBB-CEO Vincent Ducrot (59). «Sie haben sich für uns noch einmal in ihre Jugend versetzt.» Thematisiert werden mit der «Pfadi trotz allem» auch die Integration von Kindern mit Beeinträchtigungen und die hehren Grundsätze, jeden Tag eine gute Tat zu vollbringen.
Dahinden freut sich zudem auf eine «Bilderbuchlandschaft mit dunklen Holzhäusern und Tannen. «Wir Urner sind den Gommern geografisch sehr nahe. Auch meine beste Freundin kommt von hier.» Selber in den Ferien war Dahinden noch nicht. «Die muss ich mir mit dieser Arbeitswoche erst noch verdienen», sagt sie.
«Ich mache immer erst Ferien, wenn die anderen Leute schon wieder zurück sind. Ich mag die Spätsommerstimmung Ende August jeweils sehr.» Zusammen mit ihrem Mann, Herzchirurg Thierry Carrel (62), bleibt sie jeweils am liebsten in der Schweiz. «Angesichts der landschaftlichen Schönheiten wäre es fast schade, ins Ausland zu gehen. Zudem können wir so dem Reisechaos ausweichen.»