Zwischen Bern und Biel liegt die kleine Gemeinde Rapperswil. Hier hat sich Romy Eigenmann (36) ihren Traum verwirklicht: Gemeinsam, mit der Liebe ihres Lebens, den Sinn ihres Lebens zu finden. Auf einem Bauernhof betreibt Eigenmann gemeinsam mit ihrem Partner Dominic (25) eine Islandpferde-Pension und ein Reittherapie-Angebot für Kinder mit Behinderung.
So idyllisch, so schön: Doch immer wieder wird aus Romy Eigenmann die Rapperin 11Ä (ausgesprochen Elfä). Die Mutter von zwei Teenagerinnen liebt es nämlich, aus ihrem getakteten Alltag auszubrechen und ihr Leben in Songtexten zu verarbeiten. «Es geht in meiner Musik viel um meine Gefühle. So kann ich meine Gefühle ordnen», sagt die Künstlerin zu Blick. Die Zeit zum Schreiben zu finden, sei nicht immer einfach. «Manchmal gluschtet es mich einfach, Songs zu machen. Wenn ich merke, dass ich etwas für mich machen will, dann nehme ich mir auch die Zeit.»
«Für mich gibt es keine Grenzen»
In Sachen Musik, so sagt 11Ä, sei sie ein Freigeist und das hört man in ihren Songs. Mal klingt es wie ein Roadtrip entlang einer Küstenstrasse, mal wie eine Strandparty. «Ich lasse mich musikalisch nie auf einen Beat oder ein Genre ein. Für mich gibt es keine Grenzen. Beruflich muss ich mich an ein Konzept, eine Routine halten, aber in meiner Musik möchte ich das nicht.»
Dieses Konzept ist auch der Grund, warum es fünf Jahre dauerte, bis das neue Album «Elixir» von 11Ä parat war. «Während der Pandemie hatten mein Partner Dominic und ich die Möglichkeit, auf dem Hof seines Vaters die Pferdepension und die Reitschule zu eröffnen. Das hat alles sehr viel Zeit gebraucht. Mir war klar, dass das Priorität hat vor der Musik. Ich habe zwei Töchter, um die ich mich kümmern muss und nur von der Musik hätten wir nie leben können. Darum habe ich mich erst vollkommen auf den Traum von unserem Hof konzentriert.»
Respekt und Miteinander in der Partnerschaft
Romy Eigenmann und ihr Partner sind seit fünf Jahren ein Paar, aber: «Ich war schon sehr lange vorher in ihn verliebt. Wir haben gegenüber gewohnt und ich war komplett hin und weg, dachte aber, dass ich eh keine Chance bei ihm habe. Irgendwann habe ich mit ihm über meine Gefühle gesprochen und ihm ging es genauso.» Ein Grund dafür, dass die beiden einen Moment zögerten, waren die elf Jahre Altersunterschied.
«Heute merke ich das gar nicht mehr. Dominic und ich haben grossen Respekt voreinander und können die Entscheidungen des jeweils anderen akzeptieren. Für mich ist das eine wahnsinnig schöne Erfahrung und auch Entlastung, ihm Verantwortung übergeben zu können», schwärmt Eigenmann von ihrer Beziehung.
Dieser Respekt und das Miteinander sind es, die Romy Eigenmann die Kreativität und die Freiheit geben, sich als 11Ä in ihrer Musik frei zu fühlen.